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Die Feministin schlug Scott Morrison das Ei auf den Kopf, doch dieses zerbrach nicht.

Foto: AP

Canberra – Australiens konservativer Premierminister Scott Morrison (50) hat einen Ei-Angriff heil überstanden – und das Ei offensichtlich zunächst auch. Bei einem Wahlkampfauftritt in der Stadt Albury, etwa 200 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Canberra, versuchte am Dienstag eine Frau dem Regierungschef von hinten ein Ei auf den Kopf zu zerschlagen. In Videoaufnahmen ist zu sehen, wie das Ei unversehrt vom Kopf abprallt. Die junge Frau, die ein T-Shirt mit der Aufschrift "Feminist" trug, hatte ein halbes Dutzend Eier und Cannabis dabei. Sie wurde von Sicherheitskräften gestoppt, gegen sie wird ermittelt.

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Die 24-jährige Angreiferin verlinkt auf ihrem Facebook-Account unter anderem auf die Seite jenes 17-Jährigen, der im März als "Egg Boy" international Bekanntheit erlangte, weil er dem rechten australischen Senator Fraser Anning ein Ei auf dem Kopf zerschlug, als sich dieser über den Terroranschlag auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch äußerte. Anning schlug dem Jugendlichen daraufhin ins Gesicht, er wurde von Annings Anhängern zu Boden gebracht und getreten.

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In Australien wird am 18. Mai ein neues Parlament gewählt. Morrison, der seit vergangenem Sommer an der Spitze der Regierung steht, muss um sein Amt bangen. Laut Umfragen kann die Labor-Partei auf einen Regierungswechsel hoffen. Die Angreiferin wollte laut Medienberichten gegen die Asylpolitik des Premierministers protestieren.

Morrison selbst schrieb auf Twitter lapidar, er habe sich Sorgen um eine ältere Frau gemacht, die bei dem Angriff zu Boden gegangen sei: "Ich habe ihr aufgeholfen und sie in den Arm genommen."

Anning gab als Reaktion auf den Angriff den Medien und all jenen Mitschuld, die sich positiv über den Eiwurf geäußert hatten und diesen als gerechtfertigt erachteten, weil sie mit seiner Meinung nicht übereinstimmten. Politisch motivierte Gewalt sei niemals zu akzeptieren.

(red, APA, 7.5.2019)