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Per Knopfdruck Sodawasser: Was einst als billige Konkurrenz zur Limonade weniger Anklang fand, kommt als umweltbewusste Alternative zur Plastikflasche bei heimischen Konsumenten besser an.

Foto: AP / Dan Balilty

Wien – Auch wegen des hervorragenden Quellwassers aus dem Wasserhahn ist Österreich einer der wichtigsten Märkte für Sodastream geworden. Zu seinem zwanzigjährigen Jubiläum hat der in Israel beheimateten Sprudelhersteller allein im ersten Quartal 2019 seinen Umsatz in der Alpenrepublik um knapp 47 Prozent steigern können. Der Verkauf von Sprudelgeräten stieg sogar um mehr als 70 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab.

Wer es nicht kennt: Ein Sprudler macht mittels Gaskartusche per Knopfdruck aus Leitungswasser prickelndes Sodawasser. Dazu bieten die Sprudler auch diverse Sirupe an, um Cola, Limonade und Co zu mischen.

Die seit dem Vorjahr zu Pepsi Co gehörende Firma ist in Österreich führend unter den Herstellern von Sprudlern. "Mit Sodastream aufgesprudeltes Leitungswasser zählt mit über 127 Millionen Litern zu den meistgetrunkenen Wassern", sagt Regionalchef Ferdinand Barckhahn. Der wahre Konkurrent sind jedoch Soda- und Mineralwasser aus der Plastikflasche.

Werbekampf gegen Plastikflaschen

Die ursprünglich Strategie, sich als billige Alternative zu gängigen Limonaden zu vermarkten, war aber nicht aufgegangen. Vor vier Jahren setzte man auf das Thema Gesundheit und Nachhaltigkeit. Schon mit einem Sprudler würde eine durchschnittliche Familie tausende umweltschädliche Plastikflaschen einsparen, betont das Unternehmen. In einem Werbespot bersten kistenweise Einweg-Plastikflaschen, sobald ein Sprudler betätigt wird.

Sodastream-Geschäftsführer Ferdinand Barckhahn, Regisseur Werner Boote und Umweltaktivistin Louisa Dellert protestieren in der Spree vor dem Berliner Reichstag gegen Plastikmüll.
Foto: SodaStream Deutschland / Oliver Rösler

"Wir wollen den Verbraucher davon überzeugen, dass man mit Leitungswasser nicht nur lästiges Schleppen vermeiden kann, sondern jeden Tag aufs Neue ganz leicht die Umwelt schützen kann", sagt Barckhahn. Als marketingwirksame Protestaktion sprang der Manager einmal mit Umweltaktivisten in die Berliner Spree, umgeben von Plastikmüll.

Für Sodastream war es zuletzt ein großer Schritt, dass seit Jahresanfang mit der Drogeriekette Bipa 600 zusätzlichen Tauschstellen für leere Kartuschen dazukamen. Ziel sei es heuer, die "Haushaltspenetration" bis Jahresende auf 20 Prozent zu steigern. (slp, 7.5.2019)