Das Ministertreffen des Arktischen Rats fand heuer in der nordfinnischen Stadt Rovaniemi statt. Das Gremium befasst sich unter anderem mit dem Umweltschutz am Nordpol und dem Klimaschutz.

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Rovaniemi – Beim Ministertreffen des Arktischen Rats ist erstmals keine gemeinsame Abschlusserklärung zustande gekommen – offenbar wegen Widerstands der USA gegen die Erwähnung des Klimawandels. Die traditionelle Abschlusserklärung werde durch separate Erklärungen der Minister ersetzt, sagte der Vorsitzende des Treffens, der finnische Außenminister Timo Soini am Dienstag. Eine Begründung nannte er nicht.

Aus Delegationskreisen verlautete jedoch, die Mitgliedstaaten hätten sich nicht auf die gemeinsame Abschlusserklärung verständigen können. US-Außenminister Mike Pompeo weigerte sich demnach als einziger, den Klimawandel in dem Abschlussdokument zu erwähnen. In einer 20-minütigen Rede skizzierte Pompeo am Montag die Position der Trump-Administration bezüglich der Arktis, die in den Veränderungen im hohen Norden vor allem wirtschaftliche Vorteile sieht. Mit ihren teils unentdeckten Ressourcen wie Öl und Gas werde die Region rund um den Nordpol immer stärker zu einem Gebiet der Machtansprüche und des Wettbewerbs, sagte Pompeo. Darauf müssten sich die USA einstellen.

Acht Anrainerstaaten

Der Arktische Rat befasst sich unter anderem mit dem Umweltschutz am Nordpol und dem Klimaschutz. Dem Gremium gehören die acht Anrainerstaaten der Arktis an, darunter neben Finnland auch die USA und Russland. Die Ministertreffen finden alle zwei Jahre statt. Die Zusammenarbeit funktionierte bisher reibungslos; es ist das erste Mal, dass keine gemeinsame Abschlusserklärung zustande gekommen ist. Wissenschaftern zufolge schreitet die Erderwärmung in der Arktis doppelt so schnell voran wie im Rest der Welt. (APA, red, 7.5.2019)