Stockholm – Der Mann im Zentrum des Skandals beim schwedischen Vergabekomitee des Literaturnobelpreises ist mit seiner Berufung gegen eine Verurteilung wegen Vergewaltigung gescheitert. Das Oberste Gericht Schwedens wies die Beschwerde von Jean-Claude Arnault am Dienstag ab. Damit bleibe das Urteil der Vorinstanz bestehen, teilte das Gericht mit. Arnault muss seine zweieinhalbjährige Haftstrafe antreten.

Arnault ist mit der Lyrikerin Katarina Frostenson verheiratet, die Anfang des Jahres nach monatelangem Streit aus der Schwedischen Akademie ausgetreten war. Das Paar steht im Zentrum des Skandals bei der Institution, die alljährlich den Nobelpreis für Literatur vergibt.

Vorfälle 2011

Der in Frankreich geborene Arnault war Anfang Dezember von einem Berufungsgericht in Stockholm wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie bereits gegen das Urteil der Vorinstanz war er dagegen in Berufung gegangen. Eine Frau hatte Arnault vorgeworfen, sie 2011 in Stockholm in zwei Fällen vergewaltigt zu haben. Arnault streitet das ab.

Die Akademie wirft ihm und Frostenson außerdem vor, die Literaturnobelpreisträger vorab ausgeplaudert und damit gegen ihre Geheimhaltungspflicht verstoßen zu haben. Wegen des Streits gab es 2018 keinen Literaturnobelpreis. 2019 werden nun zwei Preise in der Kategorie verliehen – einer für 2018 und einer für 2019. (APA, 7.5.2019)