Österreichs Vertreterin beim Song Contest: Pænda.

Foto: tvthek.orf.at/screenshot

Ob 2020 Andreas Gabalier, umgarnt von der John Otti Band, beim Song Contest der Heimat Ehre verteidigen wird, ist noch nicht klar. Vorerst rückt einmal der aktuelle Wettbewerb in Tel Aviv näher, und die Hoffnung lebt, dass der Stadt Raketen erspart bleiben. ORF-Vorberichte zeigen ausgelassene Probenstimmung, Pænda trainiert in einem Wald aus dürren Lichtstäben. Kein Feuerwerk, kein brennendes Klavier wie seinerzeit in Wien bei den unglücklichen Makemakes, die Letzte wurden.

Es herrscht ein gewisser Minimalismus: Selbst die Choreografie verordnet der österreichischen Sängerin einen Hauch von Statuarik, was sie belastet, wobei: "Die Wirkung ist größer, wenn einfach du wirkst", spricht sich Pænda Mut zu. Song-Contest-Supervisor Jon Ola Sand ergänzt höflich: Limits sei ein zerbrechlicher Song, dessen Botschaft schön auf die Bühne gebracht würde.

Zerbrechlicher Song, ruhige Choreografie: Da schrillen ein paar Alarmglöckchen. Unweigerlich wandert das Gedächtnis zu Wilfried, der mit einem sanften Lied einst Letzter wurde.

Natürlich ist der Song Contest unberechenbar, es haben durchaus schon Balladen gewonnen. Bei allzu entspannten Songs jedoch erwiesen sich choreografische und modische Eigenwilligkeit aber immerhin als hilfreich, wenn es darum ging, einen vor dem letzten Platz zu bewahren. Nächste Woche wird es sich klären, ob Pænda mit ihrem Understatement zu hoch gepokert hat. Möge alles gutgehen! Denn noch etwas ist gewiss: Gott vergibt eine Schmach beim Song Contest, die Heimat jedoch sehr lange nicht. (Ljubiša Tošić, 8.5.2019)