Fritz Novotny erlag am Dienstag einem Herzinfarkt.

Foto: Christian Fischer

Wien – Weit weg von Amerika, dem Mutterland des Jazz, formierte sich im Wien der 1960er ein Grüppchen, das seine Träume von musikalischer Freiheit konsequent zelebrierte. Fritz Novotny, der dem Sopransaxofon verfallen war, wurde zur Zentralgestalt dieser Gruppe. Sie nannte sich Reform Art Unit und wurde zum Labor der freien Improvisation, das im Laufe der Jahrzehnte interessante Gäste zu sich lud.

Da gab es Kontakte zu Trompeter Don Cherry; auch arbeitete man mit Drummer Sunny Murray zusammen. Novotny war dabei der expressive Instrumentalist, dem es John Coltrane angetan hatte. Ihm eiferte er auch im Sinne der Weltmusik nach. Fritz Novotny ist am Dienstag einem Herzinfarkt erlegen. Im Porgy & Bess findet für ihn am 28. Mai ein Gedenkkonzert statt. (toš, 8.5.2019)