Die bereits mehr als 60 Jahre alten blauen "Rotationspflüge – System Wallack" fräsen mit enormer Effizienz durch den Schnee.

Foto: grossglockner.at/Neumayr/Leo

Die verschneite, hochalpine Landschaft

Foto: grossglockner.at/Neumayr/Leo

Auf manchen Straßenabschnitten erreichte die Schneehöhe durch Verwehungen acht bis neun Meter

Foto: grossglockner.at/Neumayr/Leo

Die von Schnee befreiten Kurven der Großglockner Hochalpenstraße werden kommende Woche befahrbar sein.

Foto: grossglockner.at/Neumayr/Leo

Fusch an der Glocknerstraße/Heiligenblut – Als Winter mit enormen Schneemengen im Jänner ist der vergangene Winter noch gut in Erinnerung. Für die Schneeräumteams der hochalpinen Großglockner Hochalpenstraße jedoch zeigte sich heuer vorerst kein unüberwindbares Wetter-Szenario.

Denn auch nach drei Wetterstürzen mit viel Neuschnee und starken Windverfrachtungen ist am Mittwoch (8. Mai) auf der Großglockner Hochalpenstraße mit acht Tagen Verspätung der "Durchstich" erfolgt. Beim Hochtor auf 2.504 Meter Seehöhe trafen die Räumtrupps von Salzburger und Kärntner Seite aufeinander und haben damit die Straße vom Schnee befreit. Die Verbindung wird Freitag, 10. Mai, für die Saison 2019 geöffnet.

Durchstich auf der Großglockner-Straße.
ORF

Je acht Mann, darunter auch erfahrene Bergführer und Lawinenkundige, starteten nach erfolgter Sicherheitsprüfung durch die Lawinenkommission vor einem Monat in Heiligenblut am Großglockner und Fusch/Ferleiten die Rotationspflüge.

"Alte Herren" am Werk

Auf manchen Straßenabschnitten erreichte die Schneehöhe durch Verwehungen acht bis neun Meter. Doch für die gut motorisierten "Oldtimer" des Räumteams kein Problem, denn die bereits mehr als 60 Jahre alten blauen "Rotationspflüge – System Wallack" fräsen mit enormer Effizienz durch den Schnee: Es sei nichts Vergleichbares für die hochalpinen Verhältnisse der Großglocknerstraße auf dem Markt, also verrichten die 15 Tonnen schweren, "alten Herren" Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger noch heute zuverlässig ihren Dienst, heißt es in einer Aussendung.

Die vom Erbauer der Großglocknerstraße, Franz Wallack, konstruierten Rotationspflüge fräsen in Schichten, schleudern den Schnee bis zu 50 Meter weit und befreien das größte Denkmal Österreichs auf 48 Kilometern von Schnee und Eis. Heuer wurden mit den Geräten über 700.000 Kubikmeter Schnee weggeräumt. Diese Schneemenge entspricht einem durchgängig mit Schnee befüllten Güterzug von über 200 Kilometer Länge, wie man vorrechnet.

Die Gletscherstraße zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe wird wahrscheinlich Anfang nächster Woche geöffnet. Die Mitarbeiter der Großglockner Hochalpenstraße müssen zuvor noch vereinzelt Lawinen absprengen. 2018 hat die Straßenbetreibergesellschaft Grohag (Großglockner Hochalpenstraßen AG) auf der Gebirgsstraße eine Million Besucher und über 300.000 Pkw, Busse und Motorräder verzeichnet. Einzig in den 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre waren noch mehr Fahrzeuge auf der hochalpinen, 47,8 Kilometer langen Maut- und Panoramastraße unterwegs. (red, 8.5.2019)