Johannesburg – Einen Tag nach der Parlamentswahl in Südafrika ist am Donnerstag die Auszählung der Stimmen angelaufen. Umfragen vor der Abstimmung hatten den regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) als klaren Favoriten gesehen. Die Bekanntgabe des Endergebnisses wurde nicht vor Freitagabend oder Samstag erwartet. Das neue Parlament wird auch den Staatschef wählen.

Der von Präsident Cyril Ramaphosa geführte ANC soll dem Umfragen zufolge Stimmen einbüßen, aber immer noch eine absolute Mehrheit erreichen. Der ANC soll zwischen 50 und 60 Prozent erzielen – das womöglich schlechteste Ergebnis der Partei seit Abschaffung des rassistischen Apartheid-Regimes 1994. 2014 hatte sich die einst von Nelson Mandela geführte Partei noch 62 Prozent der Stimmen gesichert.

Opposition abgeschlagen

Die führende Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) soll den Umfragen zufolge gut 20 Prozent erzielen. Zudem wird ein Stimmzuwachs für die linksgerichtete Partei der Wirtschaftlichen Freiheitskämpfer (EFF) erwartet. Die von Julius Malema geführten Populisten lagen bei der letzten Wahl bei 6 Prozent.

Rund 27 Millionen Südafrikaner waren aufgerufen gewesen, die 400 Abgeordneten des Parlaments in Kapstadt sowie Provinzvertretungen zu wählen. Es war die sechste Parlamentswahl seit 1994. (APA, 9.5.2019)