Bringt Frühförderung etwas? Welcher Kindergarten ist der richtige? Vorschule oder nicht? Lisa Gadenstätter sucht Antworten.

Foto: ORF/West4media-Filmproduktion

Früh übt sich, wer später einmal ein Wunderkind sein will. Dass Eltern dem Babybauch Mozart vorspielen, ist ja schon länger bekannt. Neu sind Lautsprecher zum Einführen für die Mutter – damit Mozart dem potenziellen Wunderfötus möglichst nahe ist.

Das und mehr lernt man im ersten Teil der Doku-Serie "Das Wunderkind – Was steckt in unseren Kleinsten?" am Donnerstagabend auf ORF 1. Lisa Gadenstätter erkundet darin, wie Kinder bis zum sechsten Lebensjahr lernen.

Es zeigt sich ein breites Spektrum, je nachdem, wie die Eltern eingestellt sind: von der spielerischen musikalischen Früherziehung bis zu zwei bis drei Stunden Einzelunterricht am Klavier für den ganz kleinen Pianovirtuosen. Von der strengen französischen École Maternelle in Wien (die, s’il vous plaît, nicht "Kindergarten" genannt werden will, schließlich lernen die Kinder hier!) bis zum sympathischen Waldkindergarten in Vorarlberg, wo vor allem Gatsch und Bäumeklettern auf dem Lehrplan stehen.

Gadenstätter erzählt das mit dem mittlerweile populären TV-Stilmittel "Journalisten lassen sich beim Recherchieren in einem unüblich schönen Büro filmen" – inklusive der beliebten Glaswand, auf die Haftklebezettel und Fotos gepickt werden. Wenn das Klavierwunderkind gegen die Fahrtrichtung im Auto sitzt, sagt Gadenstätter aus dem Off dazu "Mah, verkehrt im Auto sitzen – mir würd’ so schlecht werden!"

Insgesamt wirkt Das Wunderkind frisch, modern. Der ganz klare Standpunkt fehlt zwar. In Erziehungsfragen gibt es davon aber eh genug. (Sebastian Fellner, 9.5.2019)