Die schnellste Zeit im Auge.

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Barcelona – Valtteri Bottas hat vor dem Formel-1-Grand-Prix von Spanien (15.10 Uhr/live ORF1) seine Überform erneut unter Beweis gestellt. Der Mercedes-Pilot fuhr am Samstag beim Qualifying in Montmelo nahe Barcelona seinem zweitplatzierten Stallrivalen Lewis Hamilton um 0,634 Sekunden davon. Mercedes nimmt im fünften Saisonrennen Anlauf zum fünften Doppelsieg in Folge.

Bester Ferrari war jener von Sebastian Vettel als Dritter (0,866). Red-Bull-Pilot Max Verstappen landete noch vor dem zweiten Ferrari von Charles Leclerc aus Monaco auf Platz vier (0,951).

Flottest

Bottas fuhr zum neunten Mal in seiner Karriere und nach Shanghai und Baku zum dritten Mal in Folge auf die Pole Position. "Der Start in die Saison ist geglückt, ich fühle mich im Auto immer wohler", meinte Bottas. Er könnte der dritte Finne nach Mika Häkkinen (1998-2000) und Kimi Räikkönen (2005, 2008) werden, der auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya triumphiert. Die schnellste Streckenrunde (1:15,406) gehört seit Samstag bereits ihm.

"Er ist richtig gut in Form, bringt es auf den Punkt", bemerkte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Sein Schützling hatte sich auch nach einem Ölleck am Freitag und einem Ausritt im letzten Training nicht aus der Ruhe bringen lassen. Bottas meinte, die Probleme verdrängt zu haben, die Stärke des Mercedes ist ihm bewusst. "Es ist ziemlich komfortabel, wenn das Auto das umsetzt, was du willst."

Hadern

Vor dem fünften von 21 Saisonläufen führt der zweifache Sieger Bottas die Gesamtwertung einen Zähler vor Weltmeister Hamilton (86) an, der erneut neben ihm startet – und haderte: "Ich habe die Runden nicht zusammengebracht, letztlich habe ich den Job nicht hingekriegt." Dabei hat der zweite Startplatz des Briten laut seinem Chef auch technische Gründe: Hamilton "ist im zweitem Run direkt in die Box gefahren, normalerweise braucht es eine Runde mehr, wo du die Batterie wieder auflädst. Deswegen mussten wir ihn im letzten Run frühzeitig rausschicken, in den Verkehr hinein, das hat natürlich seine Runde kaputt gemacht."

Dahinter blickte Ferrari-Star Vettel mit gemischten Gefühlen auf Platz drei. "Ich bin glücklich und nicht glücklich", sagte der Deutsche. "Ich denke, wir haben alles aus dem Auto rausgeholt." Die Scuderia war mit neuem Motor und einigen Hoffnungen nach Katalonien gereist, doch Mercedes dürfte enteilt sein. Er liege in Lauferstellung, meinte Vettel später, ohne aber allzu optimistisch zu sein. Überholen ist beim Spanien-GP grundsätzlich schwierig. "Das Auto fühlt sich nicht schlecht an, aber wir sind einfach nicht schnell genug." Er ist seit acht Monaten ohne Sieg, den bisher letzten Erfolg für das italienische Traditionsteam hat Räikkönen in den USA gefeiert. Acht Rennen ist das her.

Aus dem Feuer

Verstappen holte für Red Bull die Kohlen aus dem Feuer. "Natürlich bin ich zufrieden mit einem vierten Platz, dass wir vor Ferrari sind. Aber ich glaube, wir sind nicht hier um Vierter zu werden", sagte der Niederländer. Er verbindet mit der technischen Strecke gute Erinnerungen: 2016 hat er sich im Alter von nur 18 Jahren zum jüngsten Sieger der Formel-1-Geschichte gekürt. Der zweite Saison-Podestplatz nach Melbourne ist das vorrangige Ziel. "Ich habe Vertrauen, dass wir um einen dritten Platz kämpfen können."

Ein besseres Ergebnis käme einer großen Überraschung gleich. Der ersten zwei Plätzen scheinen für Mercedes reserviert. Der Franzose Pierre Gasly kam im zweiten Red Bull hinter Ferrari-Jungspund Leclerc im Qualifying auf den sechsten Platz. (APA, 11.5.2019)

Endstand des Qualifyings für den Formel 1-Grand Prix von Spanien in Montmelo am Sonntag um 15.10 Uhr MESZ (live ORF 1):

1. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 1:15,406 Min.
2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:16,040
3. Sebastian Vettel (GBR) Ferrari 1:16,272
4. Max Verstappen (NED) Red Bull 1:16,357
5. Charles Leclerc (MON) Ferrari 1:16,588
6. Pierre Gasly (FRA) Red Bull 1:16,708
7. Romain Grosjean (FRA) Haas 1:16,911
8. Kevin Magnussen (DEN) Haas 1:16,922
9. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso 1:17,573
10. Daniel Ricciardo (AUS) Renault 1:18,106 (in Q3)

11. Lando Norris (GBR) McLaren 1:17,338
12. Alexander Albon (THA) Toro Rosso 1:17,445
13. Carlos Sainz (ESP) McLaren 1:17,599
14. Kimi Räikkönen (FIN) Alfa Romeo 1:17,788
15. Sergio Perez (MEX) Racing Point 1:17,886 (in Q2)

16. Nico Hülkenberg (GER) Renault 1:18,404
17. Lance Stroll (CAN) Racing Point 1:18,471
18. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo 1:18,664
19. George Russell (GBR) Williams 1:19,072
20. Robert Kubica (POL) Williams-Mercedes 1:20,254 (in Q1)