Vilnius – Bei der Präsidentenwahl im baltischen EU- und NATO-Land Litauen zeichnet sich eine Stichwahl in zwei Wochen ab. Nach Auszählung von 85 Prozent der Wahlbezirke lag der Ökonom Gitanas Nauseda mit gut 31 Prozent vorn. Die ehemalige Finanzministerin Ingrida Simonyte folgte mit rund 27 Prozent auf Platz zwei, vor dem amtierenden Regierungschef Saulius Skvernelis mit etwas mehr als 22 Prozent.

Für einen Sieg in der ersten Runde waren mehr als 50 Prozent der Stimmen nötig. Sollte kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichen, gehen die beiden Bestplatzierten am 26. Mai – parallel zur Europawahl – in eine Stichwahl. Mit Ergebnissen wurde mit am Montag gerechnet.

"Ich denke, dass ich schon in der zweiten Runde bin", kommentierte Simonyte nach Angaben der litauischen Medien die Teilergebnisse. Skvernelis räumte seinerseits sein Scheitern ein. "Es ist heute wahrscheinlich nicht genug", sagte er. "Dass es mir nicht gelungen ist, in die zweite Runde einzuziehen, ist eine Bewertung von mir als Politiker", sagte Skvernelis dem Sender LRT.

Skvernelis tritt zurück

Skvernelis hatte zuvor am Wahlabend sein derzeitiges Amt mit dem Ausgang der Präsidentenwahl verknüpft. Sollte er nicht in die Stichwahl kommen, werde er am 12. Juli seinen Rücktritt als Ministerpräsident einreichen, kündigte der parteilose Politiker nach litauischen Medienberichten in Vilnius an.

Insgesamt hatten sich neun Kandidaten um die Nachfolge von Dalia Grybauskaite im höchsten Staatsamt in dem Ostseestaat beworben. Wahlberechtigt waren knapp 2,5 Millionen Menschen. Die Beteiligung lag nach Angaben der Wahlkommission in Vilnius bei 56,5 Prozent. (APA, 13.5.2019)