VW will nicht von der wichtigsten Komponente im E-Auto von Zulieferern abhängig sein.

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Wolfsburg/Salzgitter – Der Volkswagen-Konzern will die Lkw-Sparte Traton noch vor der Sommerpause in diesem Jahr an die Börse bringen. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, den Börsengang grundsätzlich durchzuführen und vorbehaltlich der weiteren Kapitalmarktentwicklung vor der Sommerpause 2019 anzustreben, teilte das Unternehmen am Montagabend nach einer Aufsichtsratssitzung in Berlin mit.

Volkswagen hatte die Pläne erst vor rund zwei Monaten auf Eis gelegt, weil die Bedingungen an den Märkten nicht stimmten. Investoren hatten im März mit Enttäuschung auf den abgeblasenen Gang aufs Parkett reagiert. Traton besteht aus den VW-Töchtern MAN und Scania sowie der brasilianischen Nutzfahrzeugtochter. VW könnte früheren Medienberichten zufolge bis zu einem Viertel von Traton an die Börse bringen und damit rund sechs Milliarden Euro erlösen können.

Partner noch unbekannt

Der Volkswagen-Konzern steigt zudem als erster deutscher Autobauer in die Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos ein. Am niedersächsischen Standort Salzgitter will VW zusammen mit einem Partner Batteriezellen herstellen, wie das Unternehmen am Montag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates in Berlin mitteilte. In Salzgitter erforscht der Konzern bereits die Zellfertigung in einer Pilotlinie. Dafür will VW knapp eine Milliarde Euro investieren. Wer der Partner für das Vorhaben ist, wollte VW noch nicht sagen.

Die Batteriezellfertigung gilt als teures Unterfangen, das mit Investitionskosten in Milliardenhöhe verbunden ist. Der Einstieg in die Zellfertigung ist seit geraumer Zeit auch eine Forderung der Arbeitnehmerseite bei Volkswagen, die damit auch den Bedeutungsverlust der herkömmlichen Verbrennerproduktion auffangen will. In Salzgitter baut VW derzeit Motoren. (APA, 13.5.2019)