Wien – Auch der Museumscommunity "bereitet die kürzlich erfolgte Besetzung des Filmbeirats große Sorge". Das schreibt jedenfalls der Präsident des Museumsbund Österreich, Wolfgang Muchitsch, in einem Brief an Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP), aus dem kürzlich der "Kurier" zitierte. Man warte dringend auf die Neubesetzung des Museumsbeirats – und hoffe auf eine Besetzung "mit fachkundigen Menschen".

Museen müssen auf Förderung warten

Während die Bundesmuseen der von Blümel angekündigten Einsetzung eines Generalsekretärs und Installierung einer Service GmbH mit Jahresbeginn 2020 entgegensehen, "warten zahlreiche große und kleine Museen in Österreich auf die Zu- oder Absage einer Museumsförderung des Bundes", schreibt Muchitsch in seinem am 2. Mai verfassten Brief. Seit Ende der Einreichfrist sei bereits ein Quartal verstrichen. "Viele Zeitpläne mussten bereits verschoben werden, Projektrealisierungen sind in Gefahr." 2017 bewegten sich die im Rahmen der Museumsförderung ausgezahlten Gelder zwischen 8.000 Euro für das Österreichische Papiermachermuseum und 530.000 Euro Jahresbasisförderung für den Verein für Volkskunde, der das Volkskundemuseum in Wien betreibt.

Im Kunst- und Kulturbericht 2017 wurden als Mitglieder des Museumsbeirats Bettina Habsburg-Lothringen, Peter Keller, Helmut Lackner, Christina Leitner, Doris Prenn und Gabriele Rath ausgewiesen. Die Neubesetzung soll nach Informationen in Kürze erfolgen. Im Kulturministerium zeigt man sich zuversichtlich, dass die ersten Auszahlungen von Förderungen wie im Vorjahr noch im ersten Halbjahr vorgenommen werden können.

Auch Zusammensetzung besorgt

Allerdings bereitet Muchitsch nicht nur die Verzögerung bei der Beirats-Nominierung Sorgen, sondern auch dessen Zusammensetzung: "Werden im Museumsbeirat Personen sitzen, die nicht nur große Museen kennen, sondern auch die Anliegen kleinerer und mittlerer Museen verstehen, die auch die ehrenamtliche Museumsszene kennen und überblicken?"

Die jüngste Neubesetzung des Beirats der Abteilung II/3 – Film des BKA hatte in der Szene für Unmut gesorgt. Den neu Berufenen war die nötige Qualifikation im Bereich des innovativen Films abgesprochen worden. Ein Offener Brief, der eine Besetzung "geschlechterparitätisch und mit qualifizierten Expert*innen für innovativen Film" fordert, fand im Internet bisher 3.300 Unterstützer. (APA, 14.5.2019)