Frankfurt – Frankfurter Staatsanwälte, Beamte des Bundeskriminalamtes und weiterer Behörden haben am Mittwoch deutschlandweit Privatwohnungen, Geschäftsräume von Banken, Steuerkanzleien und Vermögensverwaltern durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft in Frankfurt mitteilte, steht die Aktion im Zusammenhang mit der zweitägigen Razzia bei einer deutschen Großbank Ende November.

Damals hatten die Strafverfolgungsbehörden den Hauptsitz der Deutschen Bank durchsucht. Hintergrund ist der Verdacht auf Steuerhinterziehung gegen mehrere vermögende Privatleute.

"Offshore Leaks"

Insgesamt würden acht Wohnungen, elf Banken und Sparkassen, die Büros von vier Steuerberatern und sechs Vermögensverwaltern unter anderem in Hamburg, Bad Tölz, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Aachen, Köln und auf Sylt durchsucht. Die Maßnahmen dauern laut Staatsanwaltschaft an. Auslöser für die ursprüngliche Razzia bei der Deutschen Bank waren Erkenntnisse aus den sogenannten "Offshore Leaks", bei denen es um weltweite Geldschiebereien von teilweise prominenten Persönlichkeiten ging.

Die acht Personen im Fadenkreuz der Behörden sollen jeweils mit Hilfe einer ehemaligen Tochtergesellschaft der Deutschen Bank auf den Britischen Jungferninseln Gesellschaften in Steueroasen gegründet haben, um Kapitalerträge vor dem deutschen Fiskus zu verbergen und somit Steuern hinterzogen haben. Die Deutsche Bank wollte die neuen Durchsuchungen zunächst nicht kommentieren. (APA, 15.5.2019)