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Eine 16-jährige Malaysierin hat Selbstmord begangen, nachdem ihr eine Umfrage auf Instagram dazu geraten hat. Den Usern, die dafür gestimmt haben, drohen nun Konsequenzen.

Foto: thomas white / reuters

Ein 16-jähriges Mädchen aus Malaysia hat Selbstmord begangen, nachdem sie auf ihrem Instagram-Account dazu eine Umfrage veröffentlicht hat. "Wirklich wichtig, helft mir bei der Entscheidung: Tod oder Leben", postete die junge Malaysierin auf dem sozialen Netzwerk. Die Follower des Mädchens votierten mit 69 Prozent für den Freitod.

Anstiftung zum Selbstmord

Der Fall erschüttert das ganze Land und dürfte auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wie der Guardian berichtet, könnten jene User, die ihre Zustimmung für den Suizid gegeben haben, wegen Anstiftung zum Selbstmord geklagt werden. Abgeordneter Ramkarpal Singh zeigte sich bestürzt: "Wäre das Mädchen noch am Leben, wenn diese User nicht für den Freitod gestimmt hätten?"

"Nationales Problem"

Auch der malaysische Jugend- und Sportminister Syed Saddiq Syed Abdul Rahman fordert Konsequenzen. Er sieht dringenden Bedarf dafür, auf nationaler Ebene über psychische Gesundheit zu diskutieren. "Ich mache mir wirklich Sorgen um die mentale Gesundheit unserer Jugend. Das ist ein nationales Problem, das wir ernst nehmen müssen", sagte der Minister.

Portal blockt Bilder

Seit Februar 2019 blockiert das Foto-Portal Bilder, die selbstverletzendes Verhalten zeigen. Diese Maßnahme wurde nach dem Suizid eines britischen Teenagers getroffen, der sich sein Leben genommen hat, nachdem er Bilder von Suizid und selbstverletzenden Verhalten auf der Plattform gesehen haben soll.

Kommunikationschefin entschuldigt sich

"Unsere Gedanken und Gebete sind bei euch", sagte Ching Yee Wong, die Kommunikationschefin von Instagram. Zugleich sagte Wong, dass sich User auf der Plattform "sicher und unterstützt" fühlen sollen. Im Falle von Personen in Not, die sich auf Instagram zeigen, sollen Behörden kontaktiert und die Meldewerkzeuge der Plattform genutzt werden, fügte die Kommunikationschefin hinzu. (red, 16.5.2019)