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Das traute Heim. Die Kosten dafür nagen mit 36 Prozent am meisten vom Familienbudget ab. Dennoch wollen Eltern immer öfter für ihre Kinder finanziell vorsorgen.

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Wien – Mutter, Vater, 1,5 Kinder unter 14 Jahren auf 129 Quadratmeter Wohnfläche mit 1,6 Autos sowie 1,8 Urlaubsreisen pro Jahr – so sieht laut einer Studie der Helvetia die durchschnittliche Jungfamilie in Österreich aus. Doch wie geht es diesen Familien finanziell, wie sorgen sie vor, wie sichern sie sich ab? Diesen Fragen ist der Versicherer nun nachgegangen und hat dafür 500 Personen, die in österreichischen Haushalten mit Kind/Kindern unter 14 Jahren leben, befragt.

Geht es um die Absicherung durch Versicherungen, sind die Jungfamilien gut dabei. Im Schnitt besitzen sie 4,2 Polizzen (zumeist Haushalt und Kfz) bei 2,4 Versicherungsinstituten. Danach folgt bereits die Zukunftsvorsorge. Denn fast 90 Prozent der Befragten gaben an, dass man nicht früh genug mit der Vorsorge beginnen könne.

Lebensversicherung holt auf

Die Lebensversicherung liegt mittlerweile bei bestehenden und geplanten Vorsorge- und Sparformen mit dem Sparbuch gleich auf. Und dass, obwohl es für Lebensversicherer ob des niedrigen Zinsumfeldes immer schwieriger wird, einmal gemachte Zinsversprechen zu erfüllen. Sieben von zehn Familien haben laut Studie eine Lebens-/Pensionsversicherung. Der Anteil der Familien mit Zukunftsvorsorge steigt naturgemäß mit dem Einkommen sowie mit zunehmendem Alter.

Für die Zukunft der Kinder wird auch fleißig gespart. 77 Prozent der Befragten meinen, dass Eltern den Grundstein für die Vorsorge der Kinder legen müssen. Fast drei Viertel der Jungfamilien legen regelmäßig etwas auf die Seite – im Schnitt 155 Euro. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) davon sind auf Nachfrage dezidiert dafür vorgesehen, um den Nachwuchs finanziell abzusichern. Der durchschnittliche Sparbetrag speziell für Kids beläuft sich auf 57 Euro im Monat. Für ein gutes Drittel der Kinder (34 Prozent) sparen auch noch andere Familienmitglieder wie etwa die Großeltern. Von den lieben Verwandten wird mehr gespart, im Durchschnitt 84 Euro pro Monat. Die Sparziele sind von den Befragten eindeutig und klar definiert: Die Ausbildung, der Führerschein beziehungsweise das erste Fahrzeug und der eigene Wohnraum führen das Ranking mit Abstand an.

Als Vorsorgeprodukt für die Kinder sind der Bausparvertrag mit 58 Prozent und das klassische Sparbuch mit 55 Prozent die beliebtesten Sparformen. 19 Prozent haben bereits eine Lebensversicherung für den Nachwuchs abgeschlossen, 18 Prozent in Immobilien angelegt. "Uns erstaunt, dass bei der Vorsorge für Kinder eher auf konservativere Modelle gesetzt wird, zumal es attraktivere Vorsorgemodelle gibt", sagt Werner Panhauser, Helvetia-Vorstand für Marketing und Vertrieb, der hier Aufklärungsbedarf ortet. Denn es gebe auch Vorsorgelösungen für Kinder, die renditeträchtiger sind – etwa eine fondsgebundene Lebensversicherung.

Keine Sparmöglichkeit

"Zukunftssorgen sind für Österreicher in erster Linie aber auch Geldsorgen", sagt Thomas Neusiedler, Vorstand für Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich. Neun von zehn Jungfamilien geben an, mit ihrem Einkommen gut auszukommen – 40 Prozent erwarten sich zudem eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation in den nächsten zwei bis drei Jahren. "Nichtsdestotrotz haben aber 13 Prozent der Jungfamilien ein schlechtes Auskommen und damit keine Möglichkeit, zu sparen und vorzusorgen", betont Christina Matzka, Geschäftsführerin des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Triple M, das die Studie für Helvetia durchgeführt hat.

Erwartungsgemäß entfällt der größte Ausgabenanteil mit knapp 36 Prozent auf den Bereich Wohnen, gefolgt von Lebenshaltungskosten mit 23 Prozent. Insgesamt geben 73 Prozent der befragten Familien an, Geld – wie viel auch immer – auf die Seite zu legen. "Mit 6,9 Prozent der Ausgaben liegt die Sparquote bei Jungfamilien leicht über dem Durchschnitt in Österreich – dieser beträgt derzeit laut aktuellen Zahlen von 2017 von der Statistik Austria 6,4 Prozent", so Matzka. (bpf, 15.5.2019)