IGGÖ-Präsident Ümit Vural will das am Mittwoch im Nationalrat beschlossene Kopftuchverbot vor den Verfassungsgerichtshof bringen.

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Wien – Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) will das am Mittwoch im Nationalrat beschlossene Kopftuchverbot vor den Verfassungsgerichtshof (VfGH) bringen. Dafür werde man sich "gewissenhaft vorbereiten", erklärte IGGÖ-Präsident Ümit Vural in einer Aussendung am Donnerstag.

Zudem ortet Vural einen "schwarzen Tag" für die Demokratie: "Das Kopftuchverbot an Volksschulen führt erst zu Segregation und Diskriminierung von muslimischen Mädchen." Bei dem Verbot geht es laut Vural nicht um das Kindeswohl. Das vorliegende Gesetz diskriminiere ausschließlich das islamische Kopftuch. Dieses sei aber "Teil der religiösen Praxis".

Auch die Bundesjugendvertretung (BJV) ortet eine Diskriminierung muslimischer Mädchen, weil das Verbot die jüdische Kippa oder die Patka der Sikhs nicht umfasse. "Das Gesetz verstößt eindeutig gegen die Rechte von Kindern, zu deren Einhaltung sich Österreich mit der Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet hat", sagt BJV-Vorsitzender Derai Al Nuaimi. (APA, 16.5.2019)