Besser altmodisch putzen als den Zahnschmelz mit Aktivkohle abschleifen.

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Aktivkohle wird schon länger für ein strahlendes Lächeln beworben. Die Hersteller solcher Zahnpflegeprodukte bieten das reinigende Schwarz in Form von Pulvern, Kapseln und Zahnpasta mit Aktivkohle-Zusatz an. Die Werbebotschaft: Aktivkohle bindet Verschmutzungen an den Zähnen und wirkt dadurch aufhellend. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit: Das schwarze Pulver entfernt Verunreinigungen an den Zähnen vor allem dadurch, dass die kleinen Kohlekörner wie eine Art Schleifpapier wirken und so Verfärbungen von den Zähnen entfernen.

Auf Dauer ist das Zähneputzen mit Aktivkohlepulver nicht ratsam, denn mit der Zeit wird der Zahnschmelz abgeschliffen und die Zahnoberfläche aufgeraut. Das macht Zähne anfällig für Karies. Auch Zahnpasta mit Aktivkohle ist nicht empfehlenswert, wie eine aktuelle Studie im "British Dental Journal" zeigte. Für ihre Untersuchung werteten britische Zahnärzte die Ergebnisse bereits existierende Studien zum Thema aus.

Das Ergebnis: Es gebe keine Evidenz, dass Aktivkohle in der Zahnpasta die Zähne tatsächlich aufhellt. Zwar sei Aktivkohle in der Zahnpasta weniger bedenklich als Pulver, da der Abrieb weniger stark ist, für Menschen mit empfindlichen Zähnen können solche Produkte jedoch nicht empfohlen werden. Die Forscher betonen außerdem, dass Aktivkohle-Zahnpasta häufig kein Fluorid enthält. Dadurch steigt nachweislich das Karies-Risiko. (red, 19.5.2019)