Sub-Neptune, die gerade so eben über Supererden rangieren, könnten gewaltige Wasserwelten sein.
Foto: R. Hurt/Nasa/JPL-Caltech

Sogenannte Supererden, eine Planetenvariante, die in unserem Sonnensystem nicht vorkommt, aber in mittlerweile zahlreichen fernen Sternensystemen hundertfach nachgewiesen werden konnte, stellen für Planetologen nach wie vor ein veritables Rätsel dar. Ihre Massen bewegen sich zwischen jener der Erde und der des Neptun, weshalb immer noch weitgehend unklar ist, ob diese Welten übergroße Gesteinsplaneten sind oder eher kleine Gasplaneten repräsentieren.

Noch viel rätselhafter erweist sich die massenmäßig nächst höhere Stufe: Die sogenannten Sub-Neptune, ebenfalls in unserem Sonnensystem nicht vorhanden, wurden bisher häufig als kleine Gasplaneten interpretiert. Tatsächlich aber dürfte es sich bei ihnen womöglich um gewaltige Wasserwelten handeln, wie nun US-Wissenschafter aufgrund herausgefunden haben.

Enorme Wassermengen

Frühere Untersuchungen waren zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei Sub-Neptunen entweder um Gas-Zwergen oder Exoplaneten mit Felskernen und einer enormen Wasserstoff-Helium-Atmosphäre handeln könnte. Das Team um Li Zeng von der Harvard University in Cambridge berichtet nun allerdings im Fachjournal "Pnas" auf Basis von Computersimulationen, dass Sub-Neptune das möglicherweise Tausendfache der Wassermenge unseres eigenen Planeten enthalten.

Die Berechnungen unterschiedlicher Entwicklungsszenarien auf Grundlage bisheriger Kenntnisse vom Zusammenhang zwischen Masse, Dichte und Durchmesser zeigten letztlich, dass es sich bei Sub-Neptunen mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich um Wasserwelten handelt, die in den meisten Fällen zu mehr als 50 Prozent aus flüssigem oder gefrorenem Wasser bestehen.

Häufiger als gedacht

Beobachtungsdaten des Exoplaneten-Satelliten Kepler lassen die Autoren darüber hinaus vermuten, dass wasserreiche Sub-Neptune – obschon in unserem Sonnensystem nicht vorkommend – in der Galaxis keine Seltenheit sein dürften. Die Astronomen vermuten, dass Kepler mittlerweile über 1.000 derartiger Wasserwelten entdeckt hat – und damit wesentlich mehr als erdähnliche Felsplaneten. (tberg, 19.5.2019)