Graz/Linz – In der Steiermark ist am Freitag ein Übergriff eines Lehrers gegen einen Volksschüler bekannt geworden: Ein 62 Jahre alter Lehrer soll am Dienstag einem Achtjährigen mit der Hand ins Gesicht geschlagen haben. Der Schüler soll zuvor den Unterricht mehrmals gestört haben, wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Der Lehrer wurde angezeigt.

Zu dem Zwischenfall war es im Bezirk Graz-Umgebung gekommen. Die Schule wurde von der Polizei nicht genannt. Der Lehrer aus Graz hatte dem achtjährigen Schüler aus dem Bezirk Graz-Umgebung mit der Rückseite der Hand ins Gesicht geschlagen. Der Bub wurde dabei leicht verletzt. Der 62-Jährige wurde angezeigt.

Schüler drohte mit Umbringen

In Linz griff ein Zwölfjähriger am Donnerstag zur Schere und drohte seinem Lehrer mit dem Umbringen. Das bestätigte die Landespolizeidirektion Oberösterreich nach einem Bericht des "ORF Radio Oberösterreich". Der Bursche wurde suspendiert und war am Freitag nicht im Unterricht.

ORF-Beitrag aus "Mittag in Österreich" zum Fall des Schülers, der einen Lehrer mit der Schere bedrohte.
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Der Zwölfjährige habe am Mittwoch um 12.45 Uhr eine Schere gegen den Pädagogen gerichtet und ihn bedroht, berichtete die oberösterreichische Polizei. Der Bub gab an, er habe sich von dem Lehrer provoziert gefühlt und sei in Rage geraten. Er habe den Lehrer nicht verletzen wollen und wisse auch nicht, wie es zu der Kurzschlussreaktion gekommen sei.

Ein anderer Pädagoge ging dazwischen, brachte den türkischen Schüler auf den Gang und beruhigte ihn. Die Polizei wurde gerufen. Als die Mutter des rabiaten Teenagers in die Schule kam, zeigte sie sich unkooperativ und verhielt sich aggressiv gegenüber den Beamten. Sie muss mit einer Anzeige rechnen.

Bis zu vier Wochen suspendiert

Die Schule ist an die Pädagogische Hochschule Oberösterreich angeschlossen. Rektor Herbert Gimpl bestätigte die Suspendierung, die bis zu vier Wochen dauern könne, und erst schriftlich aus dem Bildungsministerium einlangen müsse. Sein persönlicher Ansatz sei, dass "zu lange Phasen der Absenz nicht unproblematisch" sind. Ein derartiger Vorfall habe sich an jener Schule noch nie zugetragen, auch dass die Mutter nicht kalmierend auf das Kind einwirkte, sondern noch zur aggressiven Situation beitrug, sei ungewöhnlich.

Kind als "sehr impulsiv" bekannt

Die beiden involvierten Pädagogen seien hochausgebildet, der sonderpädagogische Förderbedarf des Zwölfjährigen und dass er sehr impulsiv sei, war bekannt und er wurde in diesem Sinne unterrichtet. "Man muss künftig zum Schutz aller und zur Sicherung der Unterrichtsqualität über einen Methodenmix reden", regte der Rektor an. "Es stünde uns gut an, über interdisziplinäre Teams nachzudenken", sprach er eine Entlastung der Pädagogen durch zusätzliche Psychologen an.

Erst am Donnerstag war bekanntgeworden, dass ein 17-jährige Schüler am Mittwoch in einer Linzer Sonderschule eine 16-jährige Klassenkollegin gewürgt und einen 14-Jährigen mit einem Messer bedroht haben soll. Der Jugendliche wurde suspendiert.

"Jahrelange Fehlentwicklung"

FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml ortete am Freitag in einer Presseaussendung eine "jahrelange Fehlentwicklung in der Einwanderungs- und Bildungspolitik", die jetzt ihre Folgen zeige. "Der Gewalt an Schulen muss endlich entschieden entgegengewirkt werden. Sowohl aus dem Bildungsministerium als auch aus dem Justizministerium müssen schnell konsequente Maßnahmen folgen!" (APA, 17.5.2019)