Köln/Wien – Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann hat das Video mit heimlichen Aufnahmen des nun zurückgetretenen Vizekanzlers Heinz-Christian Strache (FPÖ) bereits vor Wochen gekannt. Das bestätigte sein Manager Peter Burtz am Samstag der Nachrichtenagentur dpa.

Burtz dementierte aber, dass die Aufnahmen Böhmermann angeboten worden seien. Da sie ihm nicht angeboten worden seien, habe er sie auch nicht abgelehnt. Woher Böhmermann die Aufnahmen kannte, wisse er nicht, sagte Burtz.

Video-Botschaft

Böhmermann hatte bereits im April bei der Verleihung der Romy-Akademiepreise in einer Video-Botschaft Andeutungen zu dem Fall gemacht. Den Preis könne er nicht persönlich abholen, weil er "gerade ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Oligarchen-Villa auf Ibiza rumhänge", hatte Böhmermann gesagt. Er verhandle gerade, wie er die "Kronen Zeitung" übernehmen könne, dürfe darüber aber nicht reden. In seiner Botschaft übte er zudem heftige Kritik an der Bundesregierung.

Bei seiner ZDF-Sendung "Neo Magazin Royal" wurde Böhmermann am Donnerstag von seinem Talk-Gast gefragt, ob er wieder etwas vorbereitet habe, wofür man ihn hassen werde. Daraufhin sagte der Satiriker: "Das weiß man oft erst hinterher. Für mich ist es eine normale Sendung. Kann sein, dass morgen Österreich brennt. Lassen Sie sich einfach überraschen." (APA, 18.5.2019)