Manchmal ergibt es sich. Und passt in den Plan. Etwa wenn beim Samstags-Koppellauf am Horizont der Prater Hauptallee eine Frauenlauf-Laufgruppe auftaucht und mittendrin die "Chefin" rennt: Ilse Dippmann.

"Wir machen eine Streckenbesichtigung", lacht die Erfinderin von Österreichs größter Laufveranstaltung neben dem Vienna City Marathon. Schließlich ist es kommenden Sonntag, am 26. Mai, wieder so weit: Zum mittlerweile 32. Mal werden beim "Österreichischen Frauenlauf" weit über 30.000 Frauen starten, 5 oder 10 Kilometer gilt es zu absolvieren.

Die Strecken führen über die Hauptallee und durch den Prater: The Most Beaten Tracks in Town. Dass dafür kein Mensch eine "Site-Inspection" braucht, ist natürlich auch auch der Erfinderin der Veranstaltung klar.

Foto: Thomas Rottenberg

Aber beim Frauenlauf geht es nicht nur um Fitness und Sport. Sondern auch um etwas anderes: um Empowerment und Selbstbewusstsein. Um das Gefühl, etwas zu können und zu schaffen, ohne sich darum scheren zu müssen, was Männer dazu sagen. Das sollte zwar selbstverständlich sein, ist es aber längst und noch immer nicht.

Darum ist es gut, wichtig und richtig, dass hier ausschließlich Frauen laufen. Auch weil es dabei um ein "wir" geht. Nicht nur beim Event selbst, sondern auch davor. Denn der Frauenlauf ermutigt Frauen (und Mädchen) nicht nur, zu laufen, er nimmt sie auch an der Hand – bei betreuten und auf unterschiedlichste Leistungslevels abgestimmten Trainings. Nicht nur in Wien. Und ein paar dieser Trainerinnen bitte ich hier und heute vor den Vorhang.

Foto: Thomas Rottenberg

Ach ja, bevor wer fragt oder "lustig" postet: Ja, ich bin einmal beim Frauenlauf mitgelaufen. Vor zwei Jahren und als einziger Mann im Feld. Ganz offiziell, nicht als Partycrasher oder "in Drag", sondern mit Wissen und Zustimmung der Veranstalterin. Ich war Begleitläufer von Veronika Aigner, einer blinden Skifahrerin. Vroni hatte sich spät angemeldet, dann keine Begleitläuferin mehr gefunden. Als einziger Mann da dabei zu sein, war spannend. Und natürlich lustig.

Aber dank meiner klar ausgewiesenen und klar definierten Rolle wurde ich nicht als Störer wahrgenommen. Jedenfalls gab mir keine der Frauen dieses Gefühl. Trotzdem und gerade deshalb weiß ich: Das ist ein Frauen-Event. Im Jahr darauf suchte Vroni rechtzeitig – und wurde von einer Frau begleitet.

Foto: Thomas Rottenberg

Auch wenn es hier um die Trainerinnen geht, habe ich meinen Fragebogen auch der Veranstalterin vorgelegt. Schließlich weiß nicht jeder, wer Ilse Dippmann ist und was sie zum Laufen treibt. Außerdem läuft sie ja tatsächlich selbst mit Gruppen. "Hands on the job" nennt man das im Managment. Hier wohl "Feet on the job". Aber ab jetzt halte ich die Klappe, die Frauen sind dran. (Nebenbei: Das Bild stammt aus dem Jahre 2017. Es zeigt Ilse Dippmann mit Kathrine Switzer, einer der ganz großen Ikonen des Frauenlaufsportes.)

Wer bin ich?

Ich bin Ilse Dippmann, die Organisatorin und Initiatorin von "Asics Österreichischer Frauenlauf", 61 Jahre alt.

Warum laufe ich:

Durch den Sport habe ich gelernt, Kraft zu schöpfen, indem ich konsequent einen Plan verfolge, selbst wenn es hin und wieder Rückschläge zu verkraften gibt. Außerdem sehe ich mit Stolz auf meine Erfolge in den 30 laufenden Jahren zurück. So ehrgeizig wie vor 20 Jahren (damals bin ich fünf Marathons in einem Jahr gelaufen) bin ich heute nicht mehr. Dafür habe ich nicht mehr die Zeit.

Ich laufe drei- bis fünfmal pro Woche. Ich laufe auch noch gerne selbst bei Laufveranstaltungen mit, da ich mich besonders durch Wettkämpfe motivieren kann. Mit einem Ziel vor Augen gestaltet sich für mich ein Lauftraining einfacher und spannender. Ich bin noch immer eine Kämpferin, auch im Wettkampf. Das sind Aspekte, die man auch leicht auf andere Bereiche im Leben umlegen kann: konsequent einen Plan verfolgen, dafür arbeiten/trainieren und dann, wenn es um etwas geht, alles geben.

Foto: thomas rottenberg

Seit wann bin ich beim Frauenlauf:

Seit Anfang an – also 1988! Bei meinem ersten Marathon in New York 1986 lernte ich die Frauenlauf-Idee kennen und war begeistert. Laufen kann für viele Mädchen und Frauen ein großer Schritt zu mehr Selbstachtung, einem gesteigerten Selbstwertgefühl und einem gesünderen, aktiven Leben sein. Ein Jahr später fasste ich den Entschluss, einen Frauenlauf in Österreich zu veranstalten. Viele belächelten mich. Heute zählt der Österreichische Frauenlauf zu den führenden Frauenläufen weltweit und ist als treibende, kreative und innovative Kraft in der Laufszene nicht mehr wegzudenken.

Warum bin ich Frauenlauftrainerin, und was bringt es mir?

Der Grund, warum ich die Lauftrainings 1997 ins Leben rief, war, dass Einsteigerinnen in gemischten Lauftreffs selbst in der langsamsten Gruppe keine Chance hatten, mitzukommen. Bei uns läuft das anders. Von der Einsteigerin bis zur leistungsorientierten Hobbyläuferin findet jede einen geeigneten Platz und bekommt die Möglichkeit, mit ausgebildeten Laufinstruktorinnen gezielt zu trainieren – ohne Anmeldung und kostenlos.

Das gemeinsame Vorbereiten für den Start hat vielen Läuferinnen beim Einstieg geholfen; und der Spaß in der Gruppe hat viele veranlasst dabeizubleiben. Viele Läuferinnen, die mit den Frauenlauftrainings begannen, sind mittlerweile Marathon-erprobt und einige von ihnen auch Laufinstruktorinnen bei uns.

Foto: Österreichischer Frauenlauf

Warum ist der Frauenlauf wichtig:

Alleine die TN-Zahlen beantwortet diese Frage. Es ist uns gelungen, eine Laufveranstaltung zu entwickeln, die ein sehr diverses Bild der weiblichen Bevölkerung zeigt und Teilnehmerinnen jeden Alters und sportlichen Niveaus im Starterinnenfeld vereint. Es starten Frauen aus 96 Nationen aus allen sozialen Milieus und Religionen gemeinsam.

Neben begeisterten Hobbyläuferinnen und Laufanfängerinnen stehen jedes Jahr nationale und internationale Top-Athletinnen am Start. Gerade in Zeiten, in denen vor allem Mädchen und junge Frauen andauernd darauf hingewiesen werden, dass sie zu dick, zu klein, zu groß etc. sind, ist es bestärkend, wenn Frauen und Mädchen gemeinsam aktiv sind.

Bei uns gilt: Jede kann und soll so sein, wie sie ist.

Laufen bedeutet für mich …

… pure Entspannung – es ist mein Lebenselixier.

Foto: ©Asics Österreichischer Frauenlauf/Kiss

Wer bin ich?

Ich bin die Maria Feichtinger-Kos, 65 Jahre alt, von Beruf Büroleiterin. Ich bin Frauenlauftrainerin in Schönbrunn.

Warum laufe ich?

Mir gibt das Laufen ein Gefühl von Freiheit, gedanklich wie auch körperlich. Mein Körper wird dabei auch trainiert. Mir gefällt es, wenn ich mit meinen Freundinnen laufen gehen kann.

Seit wann bin ich beim Frauenlauf?

Ich laufe seit ca. 21 Jahren beim Österreichischen Frauenlauf mit.

Warum bin ich Frauenlauftrainerin, und was bringt es mir?

Weil mich Ilse Dippmann gefragt hat. Weil ich meine Begeisterung für das Laufen an die Frauen weitergeben will und kann. Es macht Spaß, zu sehen, wie jedes Jahr immer mehr Frauen zum Frauenlauftraining nach Schönbrunn kommen.

Foto: privat

Warum ist der Frauenlauf wichtig?

Viele Frauen stellen fest, dass sie einfach nur raus in die Natur müssen. Der Körper wird automatisch trainiert.

Laufen bedeutet für mich …

… Freiheit. Ich kann jederzeit laufen gehen, ohne auf Öffnungszeiten Rücksicht nehmen zu müssen.

Foto: privat

Wer bin ich?

Ich bin Sylvia Resetarits, 47 Jahre alt, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und Geschäftsführerin der Expleo Group Austria, eines global aktiven IT-Unternehmens. Ich bin Trainerin im Türkenschanzpark in Wien.

Warum laufe ich?

Laufen hat mir schon als Jugendliche Spaß gemacht, wenngleich sich meine Laufeinheiten damals auf 15 bis 30 Minuten beschränkt haben. Später hat sich das erweitert und ist mittlerweile zum festen Bestandteil meines Lebens geworden. Ich laufe, weil die Bewegung Spaß macht, um fit und gesund zu bleiben und weil ich die Zeit mit Freunden in der Natur sehr genieße.

Dabei finde ich die wöchentlichen Longjogs mit FreundInnen am schönsten. Wir treffen uns an unterschiedlichen Orten in Wien und laufen 1,5 bis 3 Stunden gemütlich im langsamen Ausdauertempo. Dabei bemerken wir nicht nur die Natur in ihren unterschiedlichen Jahreszeiten oder entdecken viele neue Gebiete in Wien, sondern haben auch viel Gelegenheit, zu plaudern: über die nächsten Sportevents, neue sportliche Ideen, Neuigkeiten und Tratsch der letzten Wochen.

Foto: privat

Seit wann bin ich beim Frauenlauf, was bringt mich dazu? Der Österreichische Frauenlauf ist seit vielen Jahren ein Fixpunkt für mich in meinem Laufjahr. Ich bin 2005 das erste Mal gelaufen und später auch gemeinsam mit meiner Tochter. Es ist eine wunderschöne Veranstaltung, die zeigt, wie unglaubliche viele Menschen man zur Bewegung motivieren kann. Es ist beeindruckend, wie das Team um Ilse Dippmann die Veranstaltung jedes Jahr noch erweitert und Neues auf die Beine stellt. Ich bin dabei, weil es ein tolles Gefühl ist und mir sehr viel Spaß macht, zu starten, ins Ziel einzulaufen und den Nachmittag auf der Festwiese gemütlich ausklingen zu lassen.

Warum bin ich Frauenlauftrainerin, was bringt es mir? Frauenlauftrainerin bin ich seit 2018. Zunächst wollte ich nur einen Trainingszyklus ("Fit in 12 Wochen") machen, es hat aber so viel Freude gebracht, dass ich weitergemacht habe. Die Motivation der Frauen zum Training ist ein tolles Erlebnis: mitzuerleben, wie sie ihre Ziele im Wettkampf erreichen, wie sie alle das anstrengende Training mitmachen und danach vor Freude strahlen. Diese Energie bringt natürlich auch mir viel Freude und Kraft – neben den Trainingseinheiten, die natürlich auch mich persönlich sportlich weiterbringen.

Foto: privat

Warum ist der Frauenlauf wichtig?

Der Österreichische Frauenlauf ist wichtig, weil er zeigt, dass jede Frau laufen bzw. sich bewegen kann. Er ist auch wichtig, weil wir zeigen, dass wir uns Auszeiten (nicht nur für den Lauf, auch regelmäßig für das Training) von Beruf, Familie nehmen können, dürfen und sollen. Wir signalisieren, dass jede Frau selbst wichtig ist – egal in welcher Konstellation sie lebt und arbeitet.

Laufen bedeutet für mich …

… Auszeit nehmen vom Alltag, Spaß haben, Freunde treffen und natürlich nicht zuletzt schneller zu werden und meine sportlichen Ziele zu erreichen.

Foto: privat

Wer bin ich?

Ich bin Tanja Egger, 34 Jahre alt und arbeite als Filialleitung im Unimarkt in Wels. Hier trainiere ich auch mit "meinen" Läuferinnen.

Warum laufe ich?

Früher ging ich laufen, um die Figur zu halten. Heute laufe ich nach wie vor, um fit zu bleiben, aber auch den Kopf freizubekommen, an der frischen Luft zu sein und manchmal auch, um mich richtig auszupowern. Die tollsten Lauferlebnisse sind unter anderem auch die Läufe, bei denen man gezwungenermaßen nur gemütlich laufen kann, wie zum Beispiel nach einer Sportverletzung. Da merkt man erst richtig, welch tolles Feeling man bei Veranstaltungen einfangen kann, um Energie zu tanken. Meine Lauferfolge wie zuletzt meine Bestzeit beim Linzer Halbmarathon mit einer Zeit von 1:37:50 beweisen mir immer wieder, wie wertvoll das Training und unter anderem auch das Intervall-Training ist.

Foto: privat

Seit wann bin ich beim Frauenlauf, was bringt mich dazu? Mein erster Frauenlauf war 2009, und seitdem war ich jedes Jahr dabei. Ich bin einfach extrem begeistert von dem ganzen Frauenlauf-Wochenende, und es ist kurz gesagt immer mein Lauf-Highlight jedes Jahr!

Warum bin ich Frauenlauftrainerin, was bringt es mir?

Da wir gemerkt haben, dass eine zweite Gruppe für das Lauftraining sinnvoll wäre, übernahm ich die Zehn-Kilometer-Läuferinnen. Mir macht es Spaß, mit meinen Mädels die zwölf Wochen zu trainieren und sie auch für die Intervalle zu motivieren, da das Training in der Gruppe auch viel mehr Spaß macht. Nun haben wir auch schon eine Gruppe für Anfängerinnen, was uns sehr gefreut hat.

Foto: privat

Warum ist der Frauenlauf wichtig?

Der Frauenlauf ist und sollte eine Top-Motivation für alle Frauen und Mädels sein, sich fit zu halten. Ein Bewerb bzw. eine Veranstaltung, die neue Lauffreundschaften bringt, die so wie bei mir schon seit über zehn Jahren halten, und mit diesen tollen Frauen die Leidenschaft Laufen teilen zu dürfen.

Laufen bedeutet für mich …

Laufen bedeutet für mich Abwechslung zum Alltag. Es bedeutet, meine innere Balance zu stärken, Freude an der Leidenschaft zum Sport zu teilen und das Leben bzw. das Laufen zu genießen, egal ob Regenwetter oder Sonnenschein!

Foto: ©diener/manhart

Wer bin ich?

Mein Name ist Christina Etz, bin 29 Jahre alt und von Beruf Lehrerin an einer NMS im 15. Bezirk. Ich betreue den "Girls Running Club" im Prater.

Warum laufe ich?

Als ich mit 18 nach Wien zog, wurde ich von meiner Mitbewohnerin überredet, beim Frauenlauftraining mitzumachen. In zwölf Wochen wurde ich dann von einer der unsportlichsten Personen zu einer Fünf-Kilometer-Finisherin. Damit war mein Ehrgeiz geweckt. Innerhalb der nächsten Jahre steigerten sich nicht nur die Teilnahme an anderen Läufen, sondern auch meine Schnelligkeit und die Distanzen. Seit 2017 laufe ich zweimal im Jahr einen Marathon in verschiedensten Städten Europas (Mailand, Nizza, …), die Staffel beim VCM ist ein weiterer Höhepunkt in meinem Laufkalender, und ich lasse mich auch gerne zu Trailläufen überreden.

Foto: privat

Seit wann bin ich beim Frauenlauf, was bringt mich dazu? Letzten Sommer bestritt ich gemeinsam mit einer Freundin den Tromsø Skyrace, einen der spektakulärsten Trailläufe in Norwegen – und einen Lauferfolg, der mir lange in Erinnerung bleiben wird. Und all dies hat angefangen mit den tollen Frauenlauf-Trainerinnen, die wir hatten, die uns ihr Wissen weitergaben, aber uns hauptsächlich motiviert haben, zu laufen und nie aufzugeben.

Seit wann bin ich beim Frauenlauf, was bringt mich dazu? 2012 war mein erster Frauenlauf, und seit 2014 bin ich jedes Jahr mit am Start. 2018 bin ich dann zu den Frauenlauf-Trainerinnen gestoßen. Ich wollte unbedingt auch anderen zeigen, wie positiv sich das Laufen auf mich ausgewirkt hat.

Es ist wunderbar, miterleben zu können, wie viel Spaß die Mädchen beim Training haben, wie erstaunt sie oft sind, wie viel Kraft, Ausdauer und Mut in ihnen steckt – als Trainerin ist es meine Ambition, so viele Frauen und Mädchen wie möglich zu erreichen und mit ihnen diese Erfahrungen teilen zu können.

Foto: privat

Warum ist der Frauenlauf wichtig?

Das Zwölf-Wochen-Vorbereitungstraining ist meiner Meinung ganz wichtig. Es ist ein Treffpunkt nur für Frauen – hier haben sie die Gelegenheit, mit anderen Frauen zu trainieren, aber auch sich auszutauschen und Freundschaften zu knüpfen. Und diese Verknüpfungen, die bei diesen Trainings entstehen, zeigen dann ihre gesammelte Power beim jährlichen Frauenlauf.

Laufen bedeutet für mich ...

... vieles: Einerseits ist es ein Ausgleich für mich – ich bin oft gestresst und gedankenüberladen durch meinen Job, aber ein Lauf hilft mir wieder, meine Gedanken zu ordnen. Andererseits teste ich auch gerne meine Grenzen und möchte herausfinden, wie weit oder schnell ich durch gezieltes Training werden kann.

Foto: ©Asics Österreichischer Frauenlauf

Wer bin ich?

Ich heiße Silvia Wührer, bin 40 Jahre alt, verdiene meine Brötchen als Büroangestellte und bin sportlich gesehen eine richtige Spätstarterin. Bis ca. 27 Jahre machte ich gar keinen Sport. Heute bin ich Lauftrainerin in Zwettl, auch Teil der "Asics FrontRunner"-Teams

Warum laufe ich?

Laufen ist einerseits der perfekte Ausgleich zum sitzenden Beruf. Aber viel mehr ist es eine wunderbare Möglichkeit, den Kopf freizubekommen. Nachdenken, an nichts denken, Ideen haben. Natürlich ist auch der gesundheitliche Aspekt nicht zu verachten. Bewegung hält gesund und fit. Und zwar Körper und Kopf.

Laufen ist aber noch viel, viel mehr für mich. Ich liebe es auch, an meine Grenzen zu gehen, richtig hart zu trainieren und auf mir wichtige Ziele hinzuarbeiten. Laufen gibt mir alles, Entspannung genauso wie Schweiß, Zufriedenheit, Erfolge, gemeinsame Erlebnisse mit anderen Menschen, Freundschaften schließen etc.

Außerdem liebe ich es, (gemeinsam mit meinem Mann) einige Male im Jahr an Läufen im Ausland teilzunehmen und unsere zwei Leidenschaften Reisen und Laufen zu verbinden. So haben wir schon ganz, ganz tolle Läufe erlebt.

Mein derzeit größter Lauftraum ist es, die Marathon-Major-Serie fertigzulaufen: die sechs großen Marathons der Welt. Vier von sechs hab ich schon! Mein Ziel ist es, bis 60 die noch fehlenden zwei zu schaffen. Wird nicht einfach, weil es so viel an Glück bedarf, über die Lotterie an einen Startplatz zu kommen.

Foto: privat

Seit wann bin ich beim Frauenlauf, was bringt mich dazu? Mein erster Start beim Frauenlauf war 2005. Einige Freundinnen hatten mich mitgenommen. Es war ein superschöner Tag und meine erste Teilnahme an einem Laufevent. Der Frauenlauf war vier Jahre lang mein einziger Lauf. Dieser dafür aber ein Fixpunkt! Ich bin nun schon sechs Jahre Lauftrainerin für den ÖFL. Es macht mir so großen Spaß und große Freude, wenn ich meine Leidenschaft an andere Frauen weitergeben kann. Sie mit meinem Feuer anstecken kann.

Deshalb liegen mir auch die Anfängerinnen besonders am Herzen. Diese brauchen noch die meiste Motivation, machen aber auch die großen Fortschritte. Und sind unendlich dankbar und stolz, wenn sie selber ihre Entwicklung über die Wochen sehen. Und das macht mich wieder stolz!

Ich habe alleine angefangen. Mittlerweile sind wir im kleinen Zwettl vier Trainerinnen, die wöchentlich ca. 70 bis 80 Frauen trainieren.

Und diese Tatsache zeigt mir, dass es wichtig ist, dass es den Frauenlauf bzw. das Frauenlauftraining gibt.

Foto: privat

Warum ist der Frauenlauf wichtig?

Frauen ticken anders als Männer. Sie brauchen oft die helfende Hand und fühlen sich in einem reinen Frauenbewerb wohler.

Laufen bedeutet für mich …

… eins mit mir zu sein. Mit allen eingangs beschriebenen Facetten. Und: "Solange ich meine Laufschuhe habe, brauche ich keinen Psychiater."

(Thomas Rottenberg, 22.5.2019)

Foto: privat