Demonstranten fordern die Verschiebung der Wahl, doch die Armee will weiterhin am 4. Juli die Präsidentenwahlen abhalten.

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Algier – Algeriens Militärführung hält am geplanten Termin für die Präsidentenwahl fest, obwohl bei Massendemonstrationen der Ruf nach einer Verschiebung immer lauter wird. Eine Verschiebung sei nur der Versuch, die Krise im Land zu verlängern, erklärte Armeestabschef Ahmed Gaid Salah am Montag, wie die staatliche Nachrichtenagentur APS meldete. Zugleich rief er dazu auf, schnell eine unabhängige Wahlkommission zu berufen, die die Abstimmung überwachen solle.

In dem nordafrikanischen Land war es am Freitag die 13. Woche in Folge zu Massenprotesten gegen die politische Elite des Landes gekommen. Die Demonstranten forderten unter anderem eine Verschiebung der für den 4. Juli geplanten Präsidentenwahl, weil sie eine Abstimmung unter der Ägide von Übergangspräsident Abdelkader Bensalah ablehnen. Dieser gilt als Mann von Ex-Langzeitherrschers Abdelaziz Bouteflika, der im April auf Druck der Straße zurückgetreten war.

Die Demonstranten in Algerien fordern einen grundlegenden Wandel des politischen Systems und eine Entmachtung der Elite des nordafrikanischen Landes. Ihre Wut richtet sich auch immer mehr gegen Algeriens mächtige Militärführung. Am Freitag wandten sie sich in der Hauptstadt Algier mit Rufen gegen die "Herrschaft der Generäle". (APA, 20.5.2019)