Jan Böhmermann oder seine Produktionsfirma sind am Ibiza-Video nicht beteiligt, sagt das ZDF zur "Bild".

Foto: ZDF, Ben Knabe

Berlin/Wien – Das ZDF schließt laut "Bild"-Zeitung aus, dass Satiriker Jan Böhmermann oder seine Produktionsfirma an der Erstellung des Ibiza-Videos beteiligt waren, das "Süddeutsche Zeitung" und "Spiegel" am Freitag in Teilen veröffentlicht hatten und zu Rücktritten und Neuwahlen führte. Eine Beteiligung Böhmermanns an der Erstellung "können wir ausschließen", wird das ZDF zitiert.

Die Satireshow "Neo Magazin Royale" stellt nach ZDF-Angaben in ihrer nächsten Ausgabe nicht die Regierungskrise in Österreich in den Mittelpunkt. Böhmermann hatte für Donnerstag (23. Mai) ein "kleines Special" angekündigt.

"Das "Special" wird im Rahmen der Show sowie Online stattfinden und hat nichts mit Herrn Strache zu tun", teilte das ZDF auf Anfrage mit. Die 45-minütige Show ist ab 22.15 Uhr auf ZDFneo zu sehen und online bereits ab 20.15 Uhr abrufbar.

Countdown

"Neo Magazin Royale"-Moderator Böhmermann hatte am Montag auf seinem Account einen Hinweis auf seine Sendung getwittert und danach die Ankündigung "Diese Woche haben wir sogar ein kleines Special vorbereitet!!!" Danach sorgte ein Link zu einem Countdown für Spekulationen, auf Twitter machte Böhmermann auf die Website dotheyknowitseurope.eu aufmerksam. Der Countdown dort endet am Mittwoch um 20.15 Uhr – was dann passiert, weiß man nicht. Im Quellcode der Website versteckt sich das Wörtchen "Ibiza".

Neues Video

Am Dienstag tauchte auf Facebook ein kurzes Video auf, das ihn beim Hantieren mit einer Kamera zeigt, die Einrichtung sieht zumindest so aus wie jene in der Ibiza-Finca.

Dass Jan Böhmermann vom Ibiza-Video wusste, bestätigte sein Manager Peter Burtz wie berichtet schon am Samstag. Er dementierte aber, dass die Aufnahmen Böhmermann angeboten worden seien. Da sie ihm nicht angeboten worden seien, habe er sie auch nicht abgelehnt, so Burtz.

Böhmermann sprach im April bei der Romy-Verleihung über eine "Oligarchenvilla auf Ibiza". In einer eingespielten Videobotschaft sagte er, dass er sich den Preis nicht persönlich abholen könne, weil er "gerade ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Oligarchenvilla auf Ibiza rumhänge".

2016 hatte Böhmermann mit einem "Schmähgedicht" auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Schlagzeilen gemacht, das diplomatische Verstimmungen auslöste. Im selben Jahr bekam er den Grimmepreis für seinen "Varoufake"-Beitrag in "Neo Magazin Royale", einen satirischen Beitrag über den früheren griechischen Finanzminister Giannis Varoufakis. (red, APA, 21.5.2019)