Es steht nicht gut um Tam, das letzte männliche Sumatra-Nashorn Malaysias.

Foto: BORA

Kuala Lumpur – Fünf Nashornarten leben heute auf der Erde, sie alle sind in ihren Beständen bedroht. Die kleinste, urtümlichste und einzige einigermaßen dicht behaarte Nashornspezies ist das Sumatra-Nashorn, das ursprünglich in weiten Teilen Südostasiens beheimatet war. Mittlerweile beschränkt sich seine Verbreitung auf Sumatra und Borneo.

Nun droht das einzige männliche in Malaysia noch existierende Sumatra-Nashorn zu sterben. Das mehr als 30 Jahre alte Tier namens "Tam", das in einem Reservat auf Borneo zuhause ist, habe praktisch keine Überlebenschance mehr, sagte der Vorsitzende der Tierschutzorganisation Borneo Rhino Alliance, John Payne, am Dienstag.

Nur mehr rund 200 Exemplare

"Wir glauben nicht, dass es noch lange am Leben sein wird. Das ist eher eine Sache von Tagen als von Wochen", meinte Payne. Derzeit wird der Gesamtbestand des Sumatra-Nashorns auf etwa 200 Exemplare geschätzt. Viele Rhinozerosse wurden wegen ihres Horns, dem alle möglichen Eigenschaften zugeschrieben werden, Opfer von Wilderern. In der Wildnis gilt das Sumatra-Nashorn in Malaysia bereits seit vier Jahren als ausgestorben.

Nach einem Bericht der Tageszeitung "The Star" nimmt "Tam" seit April kaum noch Essen zu sich. Vermutet wird, dass Leber und Nieren extrem geschwächt sind. Normalerweise werden Sumatra-Nashörner zwischen 35 und 40 Jahre alt. Zwischenzeitlich war auch versucht worden, "Tam" mit zwei weiblichen Tieren zusammenzubringen, damit es Nachwuchs gibt. Das gelang aber nicht. Die beiden Rhino-Damen sind inzwischen tot. (red, APA, 24.5.2019)