Johann Gudenus bei der Pressekonferenz "Präsentation der Beschlüsse des FPÖ-Bundesvorstandes zur Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit", Februar 2018.

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Auf der Suche nach den Urhebern des Ibiza-Videos, das Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus (beide FPÖ) das Amt kostete, ist der "Kurier" auf einen Wiener Anwalt gestoßen, der das erste Treffen zwischen den FPÖ-Politikern und einer angeblichen lettischen Oligarchennichte eingefädelt haben soll. Die Zeitung beruft sich dabei auf Gudenus selbst und den Blog des Gudenus-Freundes Gert Schmidt.

Der Advokat soll den Abend im Restaurant Le Ciel im ersten Wiener Gemeindebezirk organisiert haben, um den damaligen nicht amtsführenden Stadtrat Gudenus mit der angeblichen Lettin und einem Münchner Mittelsmann, der als "Julian Thaler" auftrat, bekanntzumachen. Gudenus zufolge dauerte die Anbahnung des Ibiza-Termins "rund ein halbes Jahr", es habe mehrere Treffen gegeben, zuletzt im Herbst 2017.

Außerdem will der "Kurier" von Insidern erfahren haben, dass es eine "Spur in das parteipolitische Umfeld von Gudenus und Co" geben soll.

"Oligarchennichte" suchte Grundstück

Die potenzielle FPÖ-Spenderin habe angegeben, sie suche ein Grundstück in Österreich, weil sie mit ihrem Kind nach Wien übersiedeln wolle, Gudenus wollte nach dem Tod seines Vaters im September einen Teil der Familienbesitztümer im Waldviertel veräußern.

Die "Presse" berichtet, dass der Wiener Anwalt bereits vor der Wiener Gemeinderatswahl 2015 bei mehreren Parteien vorstellig geworden ist, um für eine Million Euro Bilder, die den damaligen FPÖ-Chef Strache bei der Übergabe von Bargeld in einer Garage zeigen, zu verkaufen. Damals habe er aber angesichts des hohen Preises keinen Erfolg gehabt. (red, 21.5.2019)