Battisti muss lebenslang ins Gefängnis.

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Rom – Ein Mailänder Schwurgericht hat am Mittwoch einen Antrag des im Jänner nach 25-jähriger Flucht im Ausland festgenommenen italienischen Ex-Linksextremisten auf Strafreduzierung abgelehnt. Damit wurde die lebenslängliche Haftstrafe bestätigt, wie italienische Medien berichteten. Battisti will dagegen aber noch Einspruch beim Obersten Gerichtshof einlegen.

Der 64-jährige Battisti, der sich seit seiner Auslieferung nach Italien in einem Hochsicherheitsgefängnis auf Sardinien befindet, hatte eine Strafreduzierung auf 30 Jahre Haft beantragt. Die Anwälte argumentierten mit dem Auslieferungsabkommen, das zwischen Italien und Brasilien besteht.

Battisti seien nicht wie im Abkommen vorgesehen drei Tage Zeit gelassen worden, um Einspruch gegen die Übergabe an Italien einzureichen. Battisti hielt sich davor zwar länger in Brasilien auf, er wurde am 12. Jänner aber in Bolivien festgenommen. Battisti wurde direkt an Italien ausgeliefert. Die Auslieferung sei daher rechtswidrig gewesen, so Battistis Anwälte. Die Richter urteilten jedoch anders: Zum Tragen komme nicht das Abkommen mit Brasilien, lediglich die Regelungen mit Bolivien.

Vier Morde

Battisti hatte sich im März erstmals zu vier in den 1970er-Jahren begangenen Morde bekannt, für die er 1993 in Abwesenheit verurteilt worden war. Der Mitbegründer der linksextremistischen Gruppe "Bewaffnete Proletarier für den Kommunismus" (PAC) wurde u.a. wegen der Tötung eines Polizisten, eines Gefängniswärters und eines Juweliers in Italien zwei Mal zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Die Morde hatte er bei Überfällen begangen. Mit der Beute wollte er seine Organisation finanzieren. Der Italiener hielt sich jahrelang in Frankreich und in Brasilien auf und war als Schriftsteller erfolgreich. Er konnte sich lange unter dem Schutz linksgerichteter Präsidenten einer Auslieferung entziehen. (APA, 22.5.2019)