Somewhere over the rainbow.

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Sooomewherrre ooover the raaainbow…sitzen die Anwälte und beraten Klagen. Das bekannte Lied sorgt momentan nicht für rührselige Stimmung wie einst als Filmmusik bei "Der Zauberer von Oz", sondern für einen beinharten Rechtsstreit.

Denn die Erben von Harold Arlen, dem Komponisten des berühmten Liedes, verklagen nun Apple, Amazon, Google, Microsoft und Pandora. Der Vorwurf laut "The Verge" und "Forbes": Musikpiraterie.

Preisdifferenzen

Die Großunternehmen würden über 6.000 unautorisierte Versionen der Songs und Alben von Arlen verkaufen, zum Teil unter dem Preis der autorisierten. Als Beispiel werden zwei Kopien des Musical-Albums "Jamaica" genannt, beide bei Amazon verfügbar.

Die autorisierte Version kostet 9,99 US-Dollar, einzelne Songs 1,29 US-Dollar. Das andere "mutmaßlich nicht lizenzierte" Album macht hingegen nur 3,99 US-Dollar aus, ein Lied gibt’s um 0,99 US-Dollar. Beide Covers sind identisch, auf dem billigen ist jedoch das Logo des Musiklabels Masterworks Broadway entfernt.

4,5 Millionen US-Dollar

Apple und Co. wären diese Verstöße seit Jahren bekannt, sie hätten jedoch nichts dagegen gemacht. Insgesamt umfasst die Klage 216 Beschwerden, ausgeführt auf stolzen 148 Seiten. Die Urheberrechtsverstoße könnten laut "9to5mac" über 4,5 Millionen US-Dollar Schaden ausmachen.

Arlen bekommt davon nichts mehr mit. Der US-Amerikaner starb 1986. 1939 gewann er einen Oscar für den Filmsong "Somewhere over the rainbow". (red, 23.5.2019)