Wien/Brüssel – Für ihren im Frühjahr erschienenen Roman "Geistergeschichte" erhält die Salzburger Autorin Laura Freudenthaler den mit 5.000 Euro dotierten Literaturpreis der Europäischen Union 2019. Damit setzte sie sich gegen die ebenfalls auf der heimischen Shortlist befindlichen Kollegen Verena Mermer, Wolfgang Popp, Hanna Sukare und Günter Wels durch. Die Verleihung findet am 2. Oktober in Brüssel statt.

Geschichte einer Entfremdung

In "Geistergeschichte" erzählt die 1984 geborene und heute in Wien lebende Autorin mit großer Intensität die Geschichte einer Entfremdung. In der gemeinsamen Wohnung lebt ein Paar nicht mehr mit-, sondern nur noch nebeneinander. Die Anwesenheit einer Rivalin ist für Anne geradezu körperlich spürbar. "Das Mädchen", von dessen Existenz sie weiß, ohne wirkliche Beweise dafür zu haben, drängt sich in ihr Leben. Aus der Beziehungskrise wird eine "Geistergeschichte".

Für ihr Romandebüt "Die Königin schweigt" (2017) erhielt Freudenthaler den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis. 2014 erschienen die Erzählungen "Der Schädel von Madeleine. Paargeschichten".

14 Autoren ausgezeichnet

Heuer wurden insgesamt 14 Autoren aus Österreich, Finnland, Frankreich, Griechenland, Georgien, Ungarn, der Ukraine, Irland, Italien, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei und Großbritannien ausgezeichnet. Der mit Preis wird seit 2009 jährlich an eine andere Gruppe von Ländern vergeben, die sich am Programm Creative Europe der Europäischen Kommission beteiligen. In jedem dieser Länder bestimmt eine nationale Jury die jeweiligen Gewinner. Die österreichische Jury bestand dieses Jahr aus dem Verleger Alexander Potyka, der Autorin Carolina Schutti (Preisträgerin 2015), der Literaturkritikerin Brigitte Schwens-Harrant, der Übersetzerin Nathalie Rouanet-Herlt und dem Buchhändler Karl Pus