In Serbien sieht man derzeit keinen Grund, die Zusammenarbeit mit Huawei einzustellen.

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Im von den USA begonnenen, weltweiten Streit über den Umgang mit Huawei rund um Zugang zu Märkten und Sicherheitsbedenken bleibt Serbien bei der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekommunikationskonzern. Serbien wolle nicht zum "Kollateralschaden im Streit zwischen Google und Huawei" werden, sagte Handelsminister Rasim Ljajic laut Medien.

Zuvor hatte die Staatssekretärin im Technologieministerium, Tatjana Matic, gegenüber dem TV-Sender N1 sogar eine Intensivierung der Zusammenarbeit angekündigt. Laut Ljajic führt Huawei derzeit mehrere öffentliche Aufträge in einem Umfang von 150 Millionen Euro in Serbien aus.

Überwachung und 4G

Laut früheren Medienberichten hatte Innenminister Nebojsa Stefanovic 2017 einen Vertrag mit Huawei im Bereich öffentliche Sicherheit abgeschlossen. Der Tageszeitung "Danas" zufolge geht es dabei u.a. um "intelligente Videoüberwachung" und den Mobilfunkstandard 4G.

In Belgrad werden derzeit an öffentlichen Plätzen Huawei-Überwachungskameras installiert. Berichten zufolge sollen an 800 Stellen in der Hauptstadt etwa 1.000 Kameras des chinesischen Produzenten angebracht werden.

Strafmaßnahmen setzen Huawei zu

Huawei wird von den US-Behörden verdächtigt, seine unternehmerische Tätigkeit zur Spionage für China zu nutzen. Beweise dafür wurden bisher nicht öffentlich gemacht. Die USA drängen aber auch andere westliche Länder, Huawei von den Netzen für den neuen superschnellen Mobilfunk-Standard 5G fernzuhalten. Huawei wies die US-Vorwürfe stets zurück.

Vergangene Woche setzten die USA Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Präsident Donald Trump begründete seine Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Da die Vorwürfe bisher nicht konkret belegt wurden, sehen viele Experten die Sanktionen im Kontext des Handelskonfliktes zwischen den USA und China.