Der Zulieferer Bosch muss im Zuge des Abgasskandals in Deutschland 90 Millionen Euro Bußgeld zahlen.

Foto: AFP

Stuttgart – Auch der Autozulieferer Bosch muss im Zuge des VW-Dieselskandals ein Bußgeld zahlen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat dem Unternehmen eine Summe in Höhe von 90 Millionen Euro wegen "fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht" aufgebrummt. Das teilte die Behörde am Donnerstag in Stuttgart mit. Der Konzern habe die Buße akzeptiert.

Damit fällt die Zahlung deutlich niedriger aus als etwa bei Volkswagen und den Töchtern Audi und Porsche, die zusammen Bußgelder von mehr als zwei Milliarden Euro zahlen mussten. Die Summe setzt sich jeweils zusammen aus der Ahndung der Ordnungswidrigkeit (2 Mio. Euro) und einer Gewinnabschöpfung (88 Mio. Euro). Vor allem letztere fiel bei den Autobauern deutlich höher aus.

Zulieferer der Motorsteuerung

Bosch ist in den VW-Skandal verstrickt, weil der Zulieferer die entsprechende Motorsteuerung geliefert hat, mit deren Software Volkswagen Diesel manipulierte. Das führte laut Staatsanwaltschaft dazu, dass die jeweiligen Fahrzeuge mehr Stickoxide ausstießen als zulässig. Die Staatsanwaltschaft geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Initiative für Integration und Ausgestaltung jeweils von Mitarbeitern der Automobilhersteller ausging. Die Ermittlungen gegen Bosch-Mitarbeiter gehen aber dennoch weiter.

Wie die Staatsanwaltschaft erläuterte, lieferte Bosch ab 2008 rund 17 Millionen Motor- und Dosiersteuergeräte an verschiedene Autohersteller aus, deren Software teilweise die unzulässigen Abgas-Abschalteinrichtungen enthielten. (APA, 23.5.2019)