Der Digitalversicherer Nexible startet mit einem Kfz-Produkt.

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Wien – "So wenig Versicherung wie möglich." So lautet das Motto von John-Paul Pieper, Chef des Digitalversicherers Nexible. Die Produkte, die nach Deutschland nun auch in Österreich angeboten werden, sollen durch Einfachheit, Flexibilität und ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis bestechen.

Gestartet wird mit einer Kfz-Versicherung. "Das ist eine Pflichtversicherung, aber sie ist in jedem europäischen Land etwas anders geregelt", sagt Pieper dem STANDARD. Daher könne man mit dieser Versicherung viel über die Eigenheiten des jeweiligen Versicherungsmarkts lernen, erklärt der Experte. In Deutschland etwa gebe es eigene Zulassungsstellen für Autos, in Österreich kann die Kfz-Zulassung in den Büros der Versicherungen erledigt werden.

Nexible setzt auf Preis

Kunden will man vor allem über den Preis erreichen. Das Angebot von Nexible ist direkt über die Homepage oder über das Vergleichsportal durchblicker.at erreichbar. Die Abschlüsse erfolgen online – "einfach und schnell", sagt Pieper. Schadensmeldungen können ebenso via Smartphone erstellt werden. Jeder Kunde bekommt seine Polizzen digital zugestellt. Diese können auch auf der Homepage abgelegt werden, Kunden haben einen Login. Die Polizzen sind monatlich kündbar, der Bezahlrhythmus (monatlich, quartalsmäßig oder jährlich) ist ohne Aufpreis flexibel wählbar.

Hat man sich mit den Kfz-Versicherungen (im Angebot ist die ganze Palette aus Vollkasko, Teilkasko und Haftpflicht; in Österreich vorerst aber nur die Haftpflichtversicherung) etabliert, werden auch andere Versicherungsprodukte angedacht. "Wir schließen keine Sparte aus", sagt Pieper. Davor will man aber eben den jeweiligen Markt mit all seinen Eigenheiten kennenlernen.

Support über Facebook

Beim Thema Online-Versicherung geht es laut Pieper weniger darum, ob man jüngere oder ältere Menschen erreicht. Es gehe einzig um die Online-Affinität der Menschen. All jene, die ihr Leben gern über ihr Smartphone oder Tablet organisieren, sind die Zielgruppe. Über Facebook etwa findet auch Support bei Fragen statt, über Instagram gibt der junge Versicherer Einblick ins Unternehmen. "Wir sehen uns als Tech-Unternehmen, das Versicherungen anbietet, und nicht als Versicherung, die jetzt zufällig auch online ist", fasst Pieper zusammen.

Nexible ist im Oktober 2017 in Deutschland als Hundert-Prozent-Tochter der Ergo-Versicherung gestartet. Dort zählt man bereits mehr als 50.000 Kunden. Das Prämienvolumen hat die Marke von 20 Millionen Euro überschritten. Seit April ist Nexible in Österreich aktiv, die ersten Polizzen wurden bereits im vergangenen Dezember abgeschlossen, als man den Markt getestet hat. (bpf, 23.5.2019)