16 Menschen sollen in dieser Saison auf Bergen über 8000 Metern umgekommen sein.

Foto: AFP/Project Possible

Kathmandu – Auf dem Mount Everest sind erneut zwei Bergsteiger ums Leben gekommen. Ein Brite und ein Ire seien auf dem höchsten Berg der Welt gestorben, teilten die Organisatoren ihrer Touren am Samstag mit. Damit verloren in dieser Woche bereits neun Menschen auf dem Everest ihr Leben. Vergangenes Jahr hatte es während der gesamten Klettersaison fünf Todesopfer gegeben.

Beim Versuch, den Mount Everest (8.848 Meter) zu besteigen, sind in den vergangenen zwei Tagen bereits mindestens fünf Menschen gestorben. Mit ein Grund war eine lange Warteschlange, die sich auf dem Weg zum Gipfel gebildet hatte.

Am Mittwoch brachen aufgrund des guten Wetters 250 Bergsteiger gleichzeitig auf, um den Gipfel des höchsten Berges der Welt zu erreichen. Rund 200 Menschen erreichten am Mittwoch und Donnerstag den Gipfel und kamen auch wieder heil herunter. Ein 55-jähriger US-Amerikaner, zwei indische Frauen im Alter von 53 Jahren und ein 27-jähriger Inder kamen beim Abstieg vom Gipfel aber ums Leben. Alle vier hatten laut Berichten von Sherpas unter Erschöpfung gelitten, nachdem sie stundenlang in der "Todeszone" über 7.000 Meter hatten verharren müssen.

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Österreicher kam bei Abstieg ums Leben

Die nepalesische Tageszeitung "Himalayan Times" meldete am Freitag, dass am Donnerstag auch ein Österreicher unter den Toten war. Dies wurde der APA auch von Peter Guschelbauer, dem Sprecher des Außenministeriums, bestätigt. Er starb, während er vom Gipfel abstieg – allerdings auf die tibetische Seite des Berges, der ja zwischen Nepal und Tibet (China) liegt. Der Österreicher war Teil einer Expedition, die ein Schweizer Hochtourenanbieter organisierte.

"Sein Tod ist sehr tragisch, er war ein erfahrener Bergsteiger", sagte der Bürgermeister der Heimatgemeinde des Bergsteigers am Freitag zum STANDARD. Über die näheren Umstände des Todes konnten sowohl der Bürgermeister als auch der Außenministeriumssprecher nichts sagen.

Inwiefern sein Tod mit dem Stau in Verbindung steht, war vorerst unbekannt. In dieser Saison sind laut "Himalayan Times" bereits 16 Menschen auf Bergen über 8.000 Metern ums Leben gekommen.

Nepalesische Regierung beruhigte

Noch am Dienstag hatte die nepalesische Regierung beruhigt, dass der Massenansturm auf den Everest dieses Jahr kein Problem sein dürfte. Jedes Jahr versuchen hunderte Bergsteiger, den höchsten Berg der Welt zu bezwingen. Die Saison ist mit nur zwei bis vier Wochen im Jahr kurz. Alleine die Genehmigung dafür kostet mehrere tausend US-Dollar. Für die Frühlingssaison 2019 waren laut Tourismusbehörde 381 Bergsteiger registriert.

Um die berüchtigten Staus zu vermeiden, hatten sich Reiseveranstalter und Regierung dieses Jahr auf einen Zeitplan geeinigt. Weil das Wetter mehrere Tage in Folge schlecht war, brachen am Mittwoch aber viele Bergsteiger gleichzeitig zum Gipfelsturm auf. (saw, elas, APA, 25.5.2019)