Bangui – Die Vereinten Nationen haben einen Angriff auf Dörfer im Westen der Zentralafrikanischen Republik mit 34 Toten verurteilt. Die Behörden müssten die Verantwortlichen schnell und konsequent zur Rechenschaft ziehen, forderte Uno-Generalsekretär António Guterres am Donnerstag in New York (Ortszeit).

Den Angaben zufolge war für den Angriff vom Anfang der Woche eine Miliz verantwortlich, die im Februar zusammen mit anderen bewaffneten Gruppen ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet hatte. Die Umsetzung dieses Abkommens sei der einzig gangbare Weg zu einem nachhaltigem Frieden im Land, mahnte Guterres.

Seit einem Bürgerkrieg 2013 schwelt in dem Binnenstaat ein vielschichtiger Konflikt. Konkurrierende Rebellengruppen kontrollieren 70 bis 80 Prozent des Staatsgebiets, staatliche Strukturen sind vielerorts kaum mehr existent. Weite Landstriche werden von marodierenden Milizen beherrscht, die sich oft als Vertreter christlicher oder muslimischer Interessen ausgeben.

Reich an Bodenschätzen

Die Konfliktparteien hatten seit Ende Jänner unter Vermittlung der AU und unterstützt von der Uno in der sudanesischen Hauptstadt Khartum verhandelt. Mehrfach wurden die Gespräche wegen Unstimmigkeiten unterbrochen.

Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Bodenschätzen, doch die 4,5 Millionen Einwohner zählen zu den ärmsten der Erde. Im Land gibt es rund 700.000 Binnenflüchtlinge, etwa 570.000 Bewohner sind ins Ausland geflohen. Zur Stabilisierung der Lage sind in Zentralafrika mehr als 12.000 Blauhelmsoldaten im Rahmen des Minusca-Einsatzes der UNO stationiert. (APA, 24.5.2019)