Valerien Ismael übernimmt die Linzer Athletiker.

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Linz – Die Würfel sind gefallen: Valerien Ismael tritt bei Vizemeister LASK die Nachfolge von Erfolgstrainer Oliver Glasner an. Die Verpflichtung des 43-jährigen Franzosen kam nicht überraschend. Über die Vertragslaufzeit machten die Linzer am Montag keine Angaben. Möglicherweise gibt es darüber bei der offiziellen Präsentation Informationen.

Präsentation in Mondsee

Ismael wird am Dienstag (15 Uhr) bei BWT in Mondsee der Öffentlichkeit vorgestellt. Der ehemalige Abwehrspieler von Bayern München tritt ein schweres Erbe an. Der zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg wechselnde Glasner hatte die Oberösterreicher zurück ins Oberhaus geführt und dort richtig etabliert. Nach Rang vier 2018 gab es diese Saison Platz zwei. Die Linzer waren dabei der einzige Konkurrent, der mit Doublesieger Red Bull Salzburg ansatzweise mithalten konnte. Als Belohnung gibt es einen Startplatz in der Champions-League-Qualifikation.

Als Trainer ist dem auch mit einem deutschen Pass ausgestatteten Ismael der Durchbruch bisher nicht gelungen. Nach seiner aktiven Karriere, die er wegen Verletzungsproblemen 2009 beendete, arbeitete er bei seinem damaligen Klub Hannover 96 als Assistent der Geschäftsführung weiter. Ende 2011 begann er auch mit dem Coaching von Hannovers zweiter Mannschaft. 2013/14 war er für Wolfsburgs zweites Team verantwortlich, ehe es ihn zum 1. FC Nürnberg zog. Dort war in der zweiten Bundesliga nach 14 Partien wieder Schluss.

Kurzengagements

Im Sommer 2015 kehrte Ismael zu Wolfsburg zurück und schaffte dort den Sprung zu den Profis, wo er in der Saison 2016/17 nach vier Spielen als Interimstrainer auch 13 Partien als Fix-Coach in der Bundesliga machen durfte. Acht Niederlagen bei einem Remis und vier Siegen waren dabei zu viel. Auch Ismaels jüngste Station war nicht von Erfolg gekrönt: Beim griechischen Erstligisten Apollon Smyrnis war im Sommer 2018 schon nach zwei Monaten und einer Saisonniederlage wieder Schluss.

"Der Präsident hat mir gedroht und versucht, die Startelf sowie die Auswechslungen während des Spiels zu beeinflussen. Es ist unmöglich für mich, unter diesen Bedingungen zu arbeiten", hatte Ismael damals auf Twitter erklärt. Nun bekommt er in Linz die nächste Chance, sich in Szene zu setzen.

Das ist ihm als Spieler oft gelungen, auch wenn er ohne A-Länderspieleinsatz blieb. In Frankreich wurde er mit Straßburg Cupsieger (2001) und Ligacup-Sieger (1997). Diesen Titel holte er auch mit Lens (1999). Noch erfolgreicher war er in der deutschen Bundesliga, wo er mit Werder Bremen (2004) und den Bayern (2006) das Double gewann. Im Oktober 2009 war die Karriere mit 34 Jahren als Sportinvalide zu Ende. Er hatte sich bereits ein Jahr zuvor am Knie verletzt, davor auch noch einen doppelten Beinbruch erlitten und über chronische Schmerzen im Rücken geklagt. (APA, red, 27.5.2019)