Ab kommender Saison wird Christian Ilzer nicht mehr als Gast, sondern als Cheftrainer in der Generali-Arena Platz nehmen.

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Wien – Christian Ilzer ist ab kommender Saison Trainer bei Austria Wien. Der Steirer tritt damit die Nachfolge von Robert Ibertsberger an, gab der Bundesligist am Montag bekannt. Über die Vertragsdauer wurden keine Angaben gemacht, offiziell präsentiert wird Ilzer am Mittwoch um 13.30 Uhr bei einer Pressekonferenz.

Der 41-Jährige hatte den WAC zuletzt auf Rang drei und damit in die Gruppenphase der Europa League geführt. Mit seinem neuen Klub muss er in der Europa-League-Qualifikation antreten, weil die Austria die Saison als Vierter abschloss.

Diese Platzierung war für Ibertsberger zu wenig, um seinen Job zu behalten, obwohl sich der Vertrag durch das Erreichen des Europacups automatisch verlängert hatte. Die Verantwortlichen setzen künftig lieber auf Ilzer und waren dafür offenbar auch bereit, diesen aus seinem Vertrag in Wolfsberg herauszukaufen. Schon vor einem Jahr war Ilzer auf Ibertsberger gefolgt – beim WAC.

Aufstieg

Nun ist Ilzer bei einem der größten österreichischen Klubs gelandet, und das auf nicht alltäglichem Wege. Anders als viele seiner Kollegen kann der 41-Jährige auf keine schillernde Karriere als Fußballprofi zurückblicken. Im beschaulichen Puch bei Weiz, einer 2.000 Einwohner-Gemeinde in der Oststeiermark, geboren, machte dem jungen Ilzer eine schwere Knieverletzung schon im Teenageralter einen Strich durch die Rechnung. Nach dem dritten Kreuzbandriss war mit 20 Schluss, der große Traum vom Profivertrag zerplatzte. Ilzer arbeitete umso härter daran, den Sprung ins Trainergeschäft zu schaffen.

Nach seiner HTL-Matura ging es beruflich zunächst zu den Pichler Werken nach Weiz. Eine Erfüllung fand Ilzer aber erst im Studium der Sportwissenschaft. Als Konditionstrainer war er sowohl in Hartberg als auch im U17- und U19-Bereich der ÖFB-Nachwuchsauswahlen tätig. Es folgten Engagements als Co-Trainer in Hartberg, später auch in Wiener Neustadt und schlussendlich erstmals beim WAC unter Heimo Pfeifenberger.

Gelernt

2017 ging es wieder zu den Hartbergern, die unter Ilzer den Durchmarsch ins Oberhaus schafften. Er verließ den Verein im vergangenen Jahr dennoch Richtung Wolfsberg, dort schaffte er mit Rang drei die beste Platzierung der Klubgeschichte. In den Kurs für die Uefa-Pro-Lizenz rutschte Ilzer erst im Vorjahr. Da ihm nötige Punkte für die Selektionskriterien aufgrund der fehlenden Profikarriere gefehlt hatten, war er 2014 und 2016 für den Kurs noch nicht zugelassen worden. (APA, 27.5.2019)