Ohne Eigentum am Konzept des Kunstwerkes ist eine solche Anbringung nicht rechtens.

Foto: Thomas Ritt

Während die Wiener Sammlerin Franziska Hausmaninger mit der Angewandten über eine Anbringung von Lawrence Weiners Textskulptur "Smashed to pieces (in the still of the night)" am Schwanzertrakt der Universität verhandelt, hat eine Kopie des berühmten Schriftzugs schon eine neue Bleibe gefunden. Sie ist auf einem der Flaktürme im Wiener Arenbergpark im dritten Wiener Gemeindebezirk aufgetaucht und schmückt dort mit ihren großen weißen Buchstaben seit neuestem das Dachgeschoß.

Ohne Eigentum nicht rechtens

Das kann aber nur vorübergehend sein. Ohne Eigentum am Konzept des Kunstwerkes ist eine solche Anbringung nicht rechtens. Und Besitzerin des Werkes ist seit eineinhalb Jahren Hausmaninger.

Weiners Wortskulptur "Zerschmettert in Stücke (im Frieden der Nacht)" wurde für Wien als Mahnmal gegen Faschismus und Krieg bedeutsam. Im April war der Schriftzug am Flakturm im Wiener Esterházypark einer Forderung des amerikanischen Konzeptkünstlers gemäß übermalt worden. Grund ist der Umbau des Turmes, in dem sich das Haus des Meeres befindet. Das neue Design hätte die Erscheinung des Kunstwerks beeinträchtigt. Der Flakturm im Augarten stand auch in der engeren Auswahl Franziska Hausmaningers für eine Neuaufbringung, der Plan dazu wurde aber wieder fallen gelassen. (wurm, 27.5.2019)

Update: Sammlerin Franziska Hausmaninger, die die Rechte an Weiners Arbeit Smashed to pieces (in the still of the night) hält, erwägt keine rechtlichen Schritte gegen die Guerilla-Aktion. Sie passe zu Weiners Kunstbegriff. Über die Anbringung des Werks auf der Angewandten wird weiterhin verhandelt, die Bundesimmobiliengesellschaft will vor der Zustimmung noch einen Entwurf für die vertikale Anordnung des Textes sehen. (wurm, 1.6.2019)