In der "ausgeklappten" Version wirkt der Prototyp wie eine Workstation aus einem Sci-Fi-Film.

Foto: Intel

Neben Prozessoren und anderen Chips für PCs und Notebooks baut Intel gelegentlich auch selbst ganze Computer. Damit will man erforschen, welche Art von Rechner Nutzer in der Zukunft haben wollen, wovon auch die eigenen Partner profitieren, die diese letztlich dann umsetzen und auf den Markt bringen.

Der neueste Einfall des Herstellers trägt den Namen "Honeycomb Glacier" ("Honigwabengletscher") und erinnert konzeptuell etwas an das neue Asus Zenbook Pro Duo. Auch hier finden sich zwei Displays, von denen eines deutlich schmaler ist. Als Hauptbildschirm dient ein 15,6-Zoll-Panel mit 1.920 x 1.080 Pixel. Direkt darunter liegt eine Anzeigefläche mit 1.920 x 720 Pixel, er kommt auf eine Diagonale von 12,3 Zoll.

Die Präsentation von Honeycomb Glacier.
Intel Newsroom

Dieses ist allerdings nicht fix in die Basis des Laptops verbaut. Sondern es lässt sich, gemeinsam mit dem Hauptdisplay über eine eigens entwickeltes Doppelscharnier anheben. Dabei soll sicher gestellt sein, dass es in jedem der möglichen Winkel stabil verharren kann.

Noch nicht fehlerfrei

Die Idee: Der kleinere Bildschirm soll einfach als Erweiterung dienen oder Bedienelemente für das jeweilige Programm am Hauptbildschirm anzeigen. In der Praxis funktioniert das derzeit noch nicht immer fehlerfrei, berichtet The Verge.

Die Gründe: Es handelt sich, wie erwähnt, um einen Prototypen und viele Komponenten – darunter der Zweitbildschirm – wurden "von der Stange" zugekauft und nicht eigens produziert. Dementsprechend wirkt auch das Design des Geräts mit seinen dicken Rändern noch unfertig. Eine Dummy-Version des "Honeycomb Glacier" zeigt aber, wie eine fertige Version aussehen könnte.

Die Reportage von The Verge.
The Verge

Starke Hardware dank guter Kühlung

Den Technikern ist es gelungen, recht potente Hardware unter der Haube zu verbauen, zumal das Konzept auch Gamer ansprechen soll. Im Testgerät lief eine nicht näher genannte Achtkern-CPU gemeinsam mit einer GTX 1060-Grafikkarte von Nvidia, wobei beide übertaktet wurden. Weil man sich den Platz zunutze macht, der beim Hochstellen der Bildschirme unter dem Scharnier entsteht, soll das Kühlsystem theoretisch bis zu einer maximalen Leistungsaufnahme von 195 Watt für akzeptable Betriebstemperatur sorgen können.

Wem das noch nicht reicht, findet auch noch ein Eyetracking-Modul von Tobii an Bord. Dieses kann unter anderem zur Spielesteuerung und -analyse verwendet werden. Es dient aber ebenso auch motorisch eingeschränkten Menschen als Hilfe zur Verwendung ihres Rechners.

Ob das Notebook mit dem "Stapeldisplay" in dieser Form jemals auf den Markt kommt, bleibt indes abzuwarten. Das Interesse der Hersteller sei aber groß, heißt es von Intel. Es kann allerdings gut sein, dass diese sich nur Teile des Designs entlehnen, statt das Konzept 1:1 umzusetzen. (red, 29.05.2019)