Prag – Schrecksekunde für Tschechiens Regierungschef Andrej Babiš: Einer seiner Leibwächter hat an Bord seines Flugzeugs aus Versehen einen Schuss abgefeuert. Niemand wurde bei dem Zwischenfall am Dienstagabend nach dem EU-Gipfel in Brüssel verletzt, wie Polizei und Medien am Mittwoch mitteilten.

Tschechischen Medien zufolge wollte der Leibwächter kurz vor dem Abflug der Regierungsmaschine seine Pistole entladen. Dabei habe sich der Schuss gelöst. Die Kugel traf einen Essenswagen, wie die Website "Aktualne.cz" berichtete. Das Flugzeug mit Babiš an Bord sei schließlich mit einstündiger Verspätung abgehoben.

Präsident Babiš´ besuchte am Mittwoch eine Waffenmesse in Brünn.

Der Zwischenfall habe sich in einem abgetrennten Abteil des Flugzeugs ereignet, teilte die tschechische Polizei mit. Außer dem Personenschützer sei niemand in Gefahr gewesen. Babiš' Sprecherin Jana Adamcova bestätigte den Vorfall, ohne auf Einzelzeiten einzugehen.

Ein ähnlicher Vorfall war im Juni 1994 fast in einer Katastrophe geendet. Während eines Flugs des damaligen tschechischen Verteidigungsministers Antonin Baudys nach Schweden durchschoss ein Personenschützer aus Versehen den Flugzeugboden und traf einen Treibstofftank einer Tupolew 154. Die Maschine musste damals notlanden. (red, APA, dpa, 29.5.2019)