Grazer Elfer.

Foto: APA/EXPA/THOMAS HAUMER

Grazer Jubel.

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Sturms Trainer Roman Mählich redete im Vorfeld nicht um den lauwarmen Brei, er sagte voller Inbrunst: "Es war eine Scheißsaison." Platz fünf, in der Meistergruppe wurden alle fünf Heimspiele verloren. Die Grazer gastierten am Donnerstag im Nachschlag bei Rapid, es ging für beide Teams darum, eine Depression zu vermeiden. Playoff um einen Platz in der Qualifikation zur Europa League heißt die Veranstaltung, beendet wird sie erst am Sonntag in Graz mit dem Rückspiel (17 Uhr).

Rapid hatte gerade 44 Stunden Pause, es galt ja zuvor noch Mattersburg mit 2:0 zu schlagen. Trainer Dietmar Kühbauer jammerte ob der aberwitzigen Terminplanung der Bundesliga nur innerlich, er vertraute den elf Siegern. Fußballprofis sind Strapazen gewöhnt, aber drei Pflichtpartien innerhalb von sechs Tagen sind grenzwertig. Die Rapidler verbrachten deshalb die karge Freizeit unter anderem im Eisbecken.

Vor 15.800 Zuschauern bestimmte zunächst Rapid, der nicht ruhmreiche Sieger der Quali-Gruppe (insgesamt Platz 7), das Geschehen. Chancen wurden aber kaum kreiert, der berühmte letzte Pass lag im Eisbecken neben dem vorletzten. 25. Minute: Innenverteidiger Mario Sonnleitner scheidet verletzt aus, der knapp 18-jährige Leo Greiml debütiert in Grün-Weiß. Sturm erkannte die Harmlosigkeit, wurde aktiver, Pausenstand 0:0.

Wenig und dann viel

In der zweiten Halbzeit passierte zunächst auch wenig. Bis zur 60. Minute: Eine Maßflanke von Thomas Murg übernimmt Kapitän Stefan Schwab direkt, 1:0 für Rapid. 67. Minute: Aliou Badji vergibt einen Hochkaräter aufs 2:0, der Reflex von Goalie Jörg Siebenhandl ist beachtlich. 69. Minute: Greiml foult Otari Kiteishvili, Jakob Jantscher verwandelt den Elfer zum 1:1. Und es kam noch schlimmer für die müden Hausherren. 79. Minute: Corner Jantscher, Keeper Richard Strebinger verfliegt sich, der arme Greiml drückte den Ball zum 1:2 über die Linie. Rapid ist gegen Sturm seit acht Partien sieglos. (hac, 30.5.2019)

Bundesliga-Playoff, Hinspiel, Donnerstag

SK Rapid Wien – SK Sturm Graz 1:2 (0:0)
Allianz-Stadion, 15.800 Zuschauer, SR Drachta

Torfolge:
1:0 (60.) Schwab
1:1 (69.) Jantscher (Elfmeter)
1:2 (78.) Greiml (Eigentor)

Rapid: Rapid: Strebinger – Müldür, Sonnleitner (27. Greiml), Dibon, Bolingoli – Grahovac, Schwab – Murg, Knasmüllner (62. D. Ljubicic), Schobesberger (75. Ivan) – Badji

Sturm: Siebenhandl – Koch, Spendlhofer, Maresic (46. Avlonitis), Mensah – Dominguez – Hierländer, Ljubic, Kiteishvili (94. Lackner), Lema (59. Jantscher) – Pink

Gelbe Karten: Badji bzw. Pink

Rückspiel am Sonntag um 17 Uhr in Graz, der Aufsteiger steht in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation.