Athen – Griechenland hat im Mai einen deutlichen Anstieg von Migranten verzeichnet, die aus der Türkei zu den griechischen Inseln übersetzten. Allein in der Zeit vom 19. bis zum 30. Mai kamen 1.230 Menschen auf diese Inseln – und damit in die EU. "Die Zahl ist zurzeit ungewöhnlich hoch", sagte ein Offizier der Küstenwache am Freitag.

Wegen der erhöhten Ankünfte der vergangenen Tage sind die Registrierungslager auf den Inseln Lesbos, Samos, Chios, Leros und Kos überfüllt. In diesen Hotspots harrten am Freitag gut 15.600 Migranten aus. Die Lager und andere Unterkünfte humanitärer Organisationen auf diesen Inseln können eigentlich nur knapp 9.000 Menschen fassen. Um die Lage zu entschärfen, bringt die Regierung immer wieder Menschen in Lager auf dem Festland.

2015 waren es 857.000 Migranten

Die EU hatte im März 2016 mit der Türkei vereinbart, dass alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschickt werden können. Damit konnte der Flüchtlingszustrom eingedämmt werden. 2015 waren gut 857.000 Migranten aus der Türkei nach Griechenland gekommen, 2018 ging die Zahl auf etwa 50.000 zurück. Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshochkommissariats gut 13.600 Migranten nach Griechenland gekommen. (APA, 31.5.2019)