Berlin – US-Außenminister Mike Pompeo schließt Sanktionen gegen die an der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligten deutschen Unternehmen nicht aus. Auf die Frage, ob ein solcher Schritt für die USA eine Option sei, sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz mit seinem deutschen Kollegen Heiko Maas in Berlin: "Wir diskutieren Sanktionen nie, bevor wir sie einführen. Ich habe dem nichts hinzuzufügen."

Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hatte den an der Pipeline von Russland nach Deutschland beteiligten deutschen Unternehmen mehrfach mit Sanktionen gedroht. Die USA werfen Deutschland gemeinsam mit vielen EU-Ländern vor, Europa mit dem Projekt zu abhängig von russischem Gas zu machen.

OMV finanziert mit

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV ist an der Finanzierung von Nord Stream 2 beteiligt. Der US-Botschafter in Österreich, Trevor Traina, hatte Mitte März der OMV und anderen Unternehmen, die sich an der Finanzierung der russischen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 beteiligen, mit Sanktionen gedroht. "Sanktionen sind immer eine Option", hatte Traina in einem Interview mit dem STANDARD erklärt.

Die Pipeline soll bis Jahresende fertig sein. Befürworter argumentieren, die Leitung sei notwendig, da die Eigenproduktion an Erdgas in Europa bis 2035 deutlich sinken, der Bedarf aber annähernd gleich bleiben werde. (APA, 31.5.2019)