Weikendorf – Wie die Tageszeitung Kurier berichtet, soll der Bürgermeister der Gemeinde Weikendorf im Weinviertel, Bezirk Gänserndorf, einer muslimischen Familie per Schreiben den Zuzug verwehrt haben. Grund dafür soll deren Religionsbekenntnis sein.

Der Kurier zitiert aus dem Schreiben des Bürgermeisters Johann Zimmermann (ÖVP): "Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt" würden "in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinander liegen". Dies ziehe sich bis ins gesellschaftspolitische Leben.

Familie sagt, sie sei bestens integriert

Die elfköpfige palästiniensische Familie Abu El Hosnas suche, so der Kurier, seit Jahren nach einer Niederlassung und habe zuletzt in Wien gewohnt. Für den Umzug nach Weikendorf soll sie einen Kredit aufgenommen und bereits einen unterschriftsreifen Kaufvertrag für eine Liegenschaft im Ort gehabt haben. "Wir sind 2010 als Flüchtlinge gekommen, haben Asylstatus, zahlen Steuern und haben einen einwandfreien Leumund", wird der Vater, Khalid Mansor Abu El Hosna, im Kurier zitiert.

Mit einem Anwalt kämpfe sie nun darum, die Liegenschaft doch noch erwerben zu dürfen. Für den aber stelle die Ablehnung des Bürgermeisters "zwar eine gewisse politische Haltung, aber keine beachtenswerte Erklärung im Sinne der Bestimmungen des niederösterreichischen Grundverkehrsgesetzes dar", wie er laut Kurier in einer Stellungnahme an die Grundverkehrsbehörde schreibt.

Die Grundverkehrsbehörde soll nun prüfen, ob es stichhaltige Gründe gegen einen Zuzug der Familie gebe. (red, 1.6.2019)