Neymar hat ein Problem.

Foto: APA/AFP/Brazilian Football Confe

Rio de Janeiro – Superstar Neymar droht Ungemach. Eine Frau, deren Identität noch geheim gehalten wird, hat in Sao Paulo gegen den 27-jährigen Brasilianer Strafanzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Der Stürmer von Frankreichs Meister Paris St. Germain widersprach jedoch der Version und veröffentlichte zum Unschuldsbeweis in einer beispiellosen Aktion den kompletten Liebeschat inklusive pikanter Fotos und frivoler Sprüche.

Neymars Videobotschaft mit dem Chatverlauf.

Das mutmaßliche Opfer hatte am Freitagabend auf einer für Vergehen gegen Frauen spezialisierten Polizeistation in Sao Paulo gemeldet, bereits am 15. Mai im Hotel Sofitel Paris Arc de Triomphe von dem "angetrunkenen" Stürmer gegen ihren Willen zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden zu sein. Zwei Tage später sei sie zurück nach Brasilien geflogen. Da sie "emotional erschüttert" gewesen sei und auch nicht in einem fremden Land Anzeige erstatten wollte, habe sie erst jetzt die Polizei aufgesucht.

Übersetzung des Chatverlaufs.

Brasiliens Medien bekamen erst am Samstagabend von der Anzeige Wind. Neymar reagierte mit seinem ungewöhnlichen Statement kurz vor Mitternacht. "Wegen einer Erpressung bin ich gezwungen, mein Leben und meine Familie bloßzustellen", schrieb Neymar, der sich mit der Nationalmannschaft in Teresopolis vor den Toren Rio de Janeiros auf die am 14. Juni beginnende Copa America vorbereitet, neben einem 7:01 Minuten langen Video auf Instagram.

"Ich bin in eine Falle getappt"

"Was an dem Tag passiert ist, war eine Beziehung zwischen Mann und Frau, in den privaten vier Wänden, etwas, was mit jedem Paar passiert", verteidigt sich Neymar. Am nächsten Tag habe er sich noch normal mit der Frau per Whatsapp ausgetauscht. "Ich bin in eine Falle getappt", erklärt Neymar am Ende seiner 4:17 Minuten langen Verteidigungsrede, ehe er in einer langen Schleife den kompletten Chatverlauf ablaufen lässt.

Laut Neymars Vater, der zuvor in einer brasilianischen Nachrichtensendung Stellung zu den Vorwürfen genommen hatte, war vor wenigen Tagen ein Anwalt aus Sao Paulo aufgetaucht und habe gedroht, über Polizei und Medien den Vorwurf der Vergewaltigung zu verbreiten, falls nicht eine bestimmte Summe gezahlt werde. Man habe jedoch Beweise, die vom aufgezeichneten Whatsapp-Chat zwischen Neymar und dem angeblichen Opfer bis hin zu Fotos vom Geheimtreffen mit deren Anwalt reichen, um Neymars Unschuld zu beweisen. (sid, 2.6.2019)