Linz – Weil er bei einem öffentlichen ökumenischen Gottesdienst im Oktobers 2018 am Urfahraner Jahrmarktgelände den Hitlergruß gezeigt und "Sieg Heil!" gerufen haben soll, hätte sich am Montag ein 34-Jähriger in Linz vor einem Geschworenengericht verantworten müssen. Er erschien aber nicht. Der Versuch, ihn von der Polizei vorführen zu lassen, scheiterte. Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

Die Staatsanwaltschaft stellte daher einen Festnahmeantrag wegen Fluchtgefahr. Wo der Mann wohnt, war offenbar unklar. An zwei möglichen Adressen traf ihn die Exekutive am Montag nicht an. Auch der Anwalt des Angeklagten berichtete dem Gericht von gescheiterten Kontaktversuchen.

Der 34-Jährige ist nicht nur nach dem Verbotsgesetz angeklagt, sondern auch wegen "Störung einer Religionsübung" und gefährlicher Drohung, denn er soll die Gottesdienstteilnehmer gefilmt und einen Marktbetreiber verbal bedroht haben. Der Mann war kurz nach der Tat festgenommen, dann aber auf freiem Fuß angezeigt worden. Ihm drohen ein bis zehn Jahre Haft. (APA, 3.6.2019)