Kommerzielle Mondlander sollen bereits ab nächstem Jahr mit dem Aufbau der Nasa-Infrastruktur am Mond beginnen.

Illustration: NASA

Washington – Drei private Raumfahrtunternehmen sollen für die US-Raumfahrtbehörde Nasa unbemannte Lander bauen, die möglicherweise bereits ab dem kommenden Jahr wissenschaftliche Experimente und Technik zum Mond bringen könnten. So solle der Weg geebnet werden, um nach derzeitigen Plänen bis 2024 wieder US-Astronauten auf den Mond zu bringen, teilte die Nasa mit.

"Nächstes Jahr wird sich unsere wissenschaftliche und technische Forschung auf der Oberfläche des Mondes abspielen und das wird uns dabei unterstützen, die erste Frau und den nächsten Mann innerhalb der nächsten fünf Jahre auf den Mond zu schicken", sagte Nasa-Chef Jim Bridenstine.

23 Ladungen

Die Firma Astrobotic aus Pittsburgh bekommt rund 71 Millionen Euro, um bis Juli 2021 bis zu 14 Ladungen zu einem Mondkrater auf der erdzugewandten Seite zu bringen. Die Firma Intuitive Machines aus Houston erhält 69 Millionen Euro, um im selben Zeitraum fünf Ladungen zu einer dunklen Tiefebene namens Oceanus Procellarum auf dem Mond zu befördern. Das Unternehmen Orbit Beyond aus dem US-Bundesstaat New Jersey bekommt 87 Millionen Euro, um bis September 2020 vier Ladungen zur Tiefebene Mare Imbrium zu bringen.

Es wären die ersten US-Raumschiffe auf dem Mond, seit die Astronauten von Apollo 17 den Erdtrabanten 1972 verließen. Damals hatte die Nasa die Raumschiffe noch selbst entwickelt und gebaut, diesmal hat sich die Raumfahrtagentur für Outsourcing an private Unternehmen entschieden.

Suche nach Landungsort

Die Firmen sind von der Vorbereitung des Starts bis zur Landung auf dem Mond für alles zuständig. Wann welcher Lander genau losfliegen soll, will die Nasa in den kommenden Monaten entscheiden. Die Lander könnten unter anderem einen möglichen Ort für eine bemannte Mondlandung erforschen.

"Diese Lander sind nur der Anfang einer aufregenden kommerziellen Zusammenarbeit, die uns näher daran bringen wird, viele wissenschaftliche Geheimnisse des Mondes, unseres Sonnensystems und darüber hinaus zu erfahren", sagte Nasa-Manager Thomas Zurbuchen. "Was wir lernen werden, wird nicht nur unsere Sicht auf das Universum verändern, sondern auch den Weg für bemannte Missionen zum Mond und schließlich auch zum Mars vorbereiten." (APA, red, 3.6.2019)