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Antwortet mit Kritik auf Kritik: Norbert Hofer.

Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Wien – Mit Kritik am ORF antwortet der ehemalige Verkehrsminister und designierte FPÖ-Chef Norbert Hofer auf ein Interview, das ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz dem Nachrichtenmagazin "Profil" gegeben hat. Die Berichterstattung des ORF sei "nämlich in den letzten Jahren in zu vielen Fällen parteipolitisch einseitig gestaltet. Das entnehme ich auch den Kommentaren vieler Gebührenzahler", erklärt Hofer in einer Aussendung.

In dem "Profil"-Interview kritisiert Wrabetz erstmals nach der Auflösung der türkis-blauen Regierung die FPÖ-Pläne betreffend den ORF. "Früher fühlte die Regierung sich schlecht behandelt, hat aber das Grundsystem nicht infrage gestellt", so Wrabetz. Konkret kritisiert er, dass Teile der FPÖ-Führung die Rundfunkgebühren würden abschaffen wollen. "Das hatte schon eine neue Dimension", sagt Wrabetz über die Attacken der FPÖ auf ORF-Journalisten. Unter anderem hatte FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger gedroht, ORF-Korrespondenten zu "streichen, wenn diese sich nicht korrekt verhalten".

Zukunft des neuen ORF-Gesetzes

Auch in Bezug auf die Zukunft des neuen ORF-Gesetzes gehen die Ansichten von Hofer und Wrabetz auseinander. Die türkis-blaue Regierung wollte das Gesetz noch in diesem Jahr beschließen, was nun durch die vorzeitige Regierungsauflösung auf der Kippe steht. Während Hofer befürchtet, dass es nun nicht mehr zu einem modernen ORF-Gesetz kommen könnte, meint Wrabetz zur Verzögerung der ORF-Reform: "Es hat einige Vorteile."

Einig sind sich Hofer und Wrabetz offenbar darüber, dass die Verzögerung der ORF-Digitalstrategie ein Nachteil sei. Hofer betont, dass der ORF zeitgemäße Angebote für junge Menschen machen müsse, und lobt den ehemaligen ORF-Generaldirektor Gerd Bacher. Der habe stets die richtigen Antworten auf die Herausforderungen seiner Zeit gefunden. (red, 3.6.2019)