Reality-TV nährt die Ängste junger Menschen in Bezug auf ihre Körper, was bis zum Suizid führen kann. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage, die vor dem Start einer neuen Staffel der britischen Dating-Reality-Show "Love Island" veröffentlicht wurde, berichtete die Tageszeitung "Guardian" am Montag. Im Vorfeld wurden Rufe nach Showteilnehmern laut, deren Körpermaße repräsentativer für die Gesellschaft seien als jene der durchtrainierten Teilnehmer.

Die Mental Health Foundation zeigt sich demnach besorgt über den Einfluss von Programmen wie "Love Island", den diese speziell auf ein jugendliches Zielpublikum haben. Fast 24 Prozent der 18- bis 24-Jährigen seien über das eigene Körperbild besorgt, geht aus einer von der Stiftung veröffentlichten Umfrage hervor, an der 4.505 Erwachsene in Großbritannien teilgenommen haben. 15 Prozent gaben an, dass sie sich wegen Ängsten hinsichtlich ihrer Körperbilder selbst verletzt hätten, sogar 23 Prozent hatten deswegen bereits einmal Suizidgedanken.

Trailer zu "Love Island".
Love Island

Die Sorge der Mental Health Foundation gilt indessen nicht nur den Zuschauern, sondern auch den Teilnehmern an derartigen Realityshows. So sollen nicht nur zwei "Love Island"-Teilnehmer, sondern auch mehrere Mitwirkende der "Jeremy Kyle Show" Suizid begangen haben. Auch wenn die Selbstmorde nicht in direkten Zusammenhang gebracht werden konnten, soll die "Love Island"-Show ihre Begleitmaßnahmen erhöht erhaben.

Kontroversen haben bereits frühere Staffeln von "Love Island" begleitet. So wurden im vergangenen Jahr ursprünglich während der Shows ausgestrahlte Spots für Schönheitschirurgie nach Beschwerden wieder abgesetzt. (red, 3.6.2019)