Tesla-Chef Elon Musk lässt sich Abgasrechte teuer abgelten.

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Palo Alto / Amsterdam – Um sich trotz vieler Autos mit schwacher Umweltbilanz für strengere Abgasvorschriften zu rüsten, haben General Motors (GM) und Fiat Chrysler einem Medienbericht zufolge US-Emissionsrechte von Tesla gekauft.

GM und Fiat Chrysler hätten diese Deals schon früher in diesem Jahr offengelegt, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Montag unter Berufung auf entsprechende Dokumente, die im US-Bundesstaat Delaware eingereicht wurden.

Die Unterlagen enthielten zwar nicht viele Details, es sei jedoch das erste Mal, dass Autohersteller einräumten, sich zum Erreichen strikterer US-Umweltgesetze an Tesla zu wenden, heißt es in dem Bericht. Der Elektroautobauer wiederum habe seit 2010 fast zwei Milliarden Dollar Umsatz durch den Verkauf von Emissionszertifikaten gemacht. Hersteller, die weniger E-Autos im Angebot haben, können ihre Klimabilanz aufbessern, indem sie diese Abgasrechte kaufen.

"Künftige regulatorische Unsicherheiten"

Ein GM-Sprecher sagte Bloomberg, der Konzern wappne sich damit für "künftige regulatorische Unsicherheiten". Fiat Chrysler erklärte, solange die US-Umweltvorschriften nicht mit der Nachfrage nach Autos auf dem Markt in Einklang stünden, sei der Kauf solcher Zertifikate ein probates Mittel. GM und Fiat Chrysler sind in den USA schon länger vor allem mit schweren SUVs und Pick-ups erfolgreich, die vergleichsweise viel Sprit verbrauchen.

Tesla äußerte sich zunächst nicht zu den Deals. Im April war durch einen Bericht der "Financial Times" ein geplantes CO2-Handelsabkommen des Unternehmens von Elon Musk in Europa bekannt geworden. Demnach soll Fiat Chrysler Tesla hunderte Millionen Euro zahlen, um die E-Autos der US-Firma in seine Fahrzeugflotte einrechnen, um so künftige EU-Abgasvorschriften erfüllen und Strafen verhindern zu können. (APA, 4.6.2019)