Nach den Schüssen auf der Ignaz-Harrer-Straße konnte der Notarzt nichts mehr für das 46-jährige Opfer tun.

Foto: APA/fmt-pictures/Wolfgang Moser

Die Polizei sperrte die gesamte Umgebung ab.

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Salzburg – Nach den tödlichen Schüssen in der Nacht auf Mittwoch im Salzburger Stadtteil Lehen sucht die Polizei nach dem flüchtigen Täter. Ein 46-jähriger Mann war vor einem Lokal in der Ignaz-Harrer-Straße erschossen worden, sein 24-jähriger Sohn wurde ebenso angeschossen und schwer verletzt. Er konnte bereits von der Polizei befragt werden.

ORF

Gegen 22.20 Uhr geriet der 24-jährige im Gastgarten des Lokals mit dem bisher unbekannten Täter in Streit. Der Mann soll ihn geohrfeigt und beschimpft haben. Der Bosnier holte sich daraufhin Hilfe von seinem Vater, der an der Bar saß. Vater und Sohn gingen gemeinsam vor das Lokal, wo der Täter zwei Schüsse auf die beiden abgab. Der erste traf den Sohn, der zweite den Vater. Im Anschluss flüchtete der Täter.

Der Vater erlag noch an Ort und Stelle seinen Verletzungen. Wie die Obduktion ergab, war der Schuss in den Oberkörper tödlich. Der 24-Jährige wurde von einem Notarzt erstversorgt und ins Landeskrankenhaus gebracht. Er erlitt einen Oberschenkeldurchschuss und war ansprechbar. Bei seiner ersten Vernehmung gab er an, den Täter nicht zu kennen. Auch anderen Gästen des Lokals war der Täter nicht bekannt.

Die Ermittlungen des Landeskriminalamts liefen am Mittwoch auf Hochtouren. Es wurden zahlreiche Zeugen befragt. Die Polizei bittet weitere Zeugen, sich zu melden. Am Tatort wurden Patronenhülsen gefunden. Zu Anzahl und Kaliber wollte die Polizei keine Angaben machen. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden.

Politik sieht "Hotspot" Lehen

In den letzten Jahren ist es in Lehen immer wieder zu Gewalttaten gekommen. Die Tat hat umgehend die Politik auf den Plan gerufen. Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) spricht von einem "kriminellen Hotspot" an der Ignaz-Harrer-Straße und möchte am 27. Juni einen Sicherheitsspaziergang durch Lehen machen. Die FPÖ bringt ihre Forderung nach einer Sicherheitswache wieder aufs Tapet und möchte, dass sich die Landesregierung bei einem Lokalaugenschein ein Bild von dem Stadtteil macht. (Stefanie Ruep, APA, 5.6.2019)